«Finanz und Wirtschaft» zeigt fünf Titel aus dem SPI, die in der vergangenen Woche deutlich zugelegt haben.
Die Nervosität am Schweizer Aktienmarkt bleibt gross. Viele Investoren sind eher zurückhaltend, und die US-Zinspolitik bleibt im Fokus.
Mit Partners Group wird am kommenden Dienstag der letzte Nachzügler aus dem SMI das Halbjahresergebnis vorlegen. Mit ersten Kenngrössen wartete der Risikokapitalspezialist aus Baar schon Anfang Juli auf. Analysten zufolge dürften grössere Überraschungen ausbleiben. Angesichts der sehr überblickbaren Gewichtung dürften die Aktien von Partners Group den breiten Markt selbst bei stärkeren Kursausschlägen nicht grossartig bewegen.
Nachdem sich in den letzten fünf Handelstagen 31 Unternehmen aus der zweiten und der dritten Reihe mit Resultaten zu Wort gemeldet haben, sind es nächste Woche noch 13. Das Interesse gilt dabei den Zahlen des Sicherheitssystemspezialisten Dormakaba, des Zugbauers Stadler Rail sowie des Medienkonzerns TX Group. Stadler Rail lädt am Tag nach der Ergebnisveröffentlichung zum Investorentag.
Konjunkturseitig runden der Detailhandelsumsatz für Juli sowie der Landesindex der Konsumentenpreise, der Einkaufsmanagerindex sowie das Kof-Konjunkturbarometer für August die Woche ab. Entscheidend für die Entwicklung der hiesigen Aktienkurse bleiben aber auch weiterhin die Nachrichten aus der US-Wirtschaft. Der SMI schliesst am Freitag 1,10% im Minus auf 10’942,16 Punkten.
Die folgenden Titel aus dem SPI gehören zu den FuW-Gewinnern der Woche vom Montag, 22. August, bis Freitag, 26. August:
1. Skan 19,1% (Wochenperformance)
Der Marktführer für Pharmaisolatoren hat diese Woche einen durchwachsenen Zwischenbericht vorgelegt. Über das laufende Jahr hinaus sind die Aussichten jedoch rosig. Der Trend im Pharmasektor hin zu mehr injizierbaren Medikamenten sowie Zell- und Gentherapien setzt sich fort. Mittelfristig wird die Nachfrage nach medizinischen Isolatoren weiterhin prozentual zweistellig wachsen – und Skan höchstwahrscheinlich den Markt übertreffen. Gelingt es dem Unternehmen, das Wachstum zu bewältigen und die Kosten im Zaum zu halten, wird Erfolg kaum ausbleiben, befindet FuW.
2. EFG 8,5%
Die Aktien von EFG International befinden sich seit einiger Zeit im Aufwind. Mit einem Plus von rund 20% seit Jahresbeginn zählen sie zu den am besten gelaufenen Schweizer Titeln. Diese Woche markierten sie gar ein neues Jahreshoch. Lange rätselten die Marktteilnehmer über die Gründe des Kursanstiegs. Doch nun scheint die Ursache gefunden. EFG steht möglicherweise vor einem Schulterschluss mit dem Rivalen J. Safra Sarasin, wie das Internetportal «Finews» geschrieben hat. Der einstige Julius-Bär-Chef Boris Collardi habe sich mit 80 Mio. Fr. bei EFG eingekauft. Und er sei sicherlich nicht gekommen, um den Status quo zu pflegen, heisst es weiter. Ob es zu einer Fusion der beiden jeweils von einer Familie geführten Banken komme, werde sich erst noch weisen müssen.
3. Aevis 4,4%
Wie am Mittwoch publik geworden ist, hat der Spital- und Luxushotelkonzern im ersten Halbjahr einen Umsatzsprung gemacht. Grund dafür sind mehrere Akquisitionen im Hotel- und im Spitalbereich sowie die Erholung des Hotelgeschäfts. Den vollständigen Halbjahresbericht publiziert Aevis Victoria am 16. September – die Anleger griffen bei den Aktien bereits diese Woche zu.
4. Bachem 3,5%
Der Pharmaauftragsfertiger vermeldete am Donnerstag für das erste Halbjahr einen schrumpfenden Umsatz und weniger Gewinn. Das drückte die Valoren bei Handelsstart deutlich ins Minus. Zuversichtliche Aussagen des Managements in Bezug auf die Profitabilität für das Gesamtjahr liessen den Kurs wieder deutlich ins Plus schiessen. Die Aktien sind mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 35 nach wie vor hoch bewertet. In einem Umfeld steigender Zinsen birgt das weiteres Rückschlagspotenzial. Anleger sollten bei einem Wachstumstitel wie Bachem aber ohnehin einen langfristigen Ansatz verfolgen. Der schrittweise Aufbau einer Position könnte sich lohnen, analysiert FuW.
5. VP Bank 3,3%
Vorletzte Woche hat die Privatbank aus Liechtenstein mit den Halbjahreszahlen die Markterwartungen nur knapp erfüllt. Im Rahmen der «Strategie 2026» will CEO Paul Arni in die IT sowie den Ausbau des Asien- und des Europageschäfts investieren. Diese Kosten dürften die Profitabilität angesichts einer weiterhin volatilen Ertragsentwicklung negativ beeinflussen. Wann die strategischen Massnahmen finanziell Früchte tragen werden, lässt sich nicht absehen. Obwohl FuW die VP-Bank-Aktien aktuell nicht zum Kauf empfiehlt und es keine nennenswerten Unternehmensnews gibt, griffen risikofreudige Anleger diese Woche zu.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.