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22:38 Uhr - 10.08.2017

Sommergewitter über den amerikanischen Börsen

Das Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea drückt Aktien auf Tauchkurs. Die Börsen in den New York erleiden am Donnerstag die grössten Abgaben seit Mai. Gefragt sind hingegen sichere Anlagen wie Staatsanleihen und Gold.

Wallstreet dreht in den Risk-off-Modus: Die amerikanischen Aktienmärkte sind am Donnerstag mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Leitindex S&P 500 (SP500 2438.21 -1.45%) schliesst 1,5% tiefer auf 2’438. Das Blue-Chipbarometer Dow Jones (Dow Jones 21844.01 -0.93%) gibt 0,9% auf 21’844 nach und der technologielastige Nasdaq Composite büsst sogar 2,1% auf 6217 ein.

Investoren reagierten bereits in den Vortagen zunehmend nervös auf das Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea. Verunsicherung hat auch am Donnerstag den Handel dominiert. “Geopolitische Spannungen belasten die Finanzmärkte weiterhin”, meint Börsenveteran Art Cashin, der für UBS (UBSG 16.55 -0.66%) das Geschehen an der New York Stock Exchange überwacht.

Hinzu kommt, dass die Unternehmensberichte der letzten Tage eher enttäuschend ausgefallen sind. So werden die Aktien der Warenhäuser Macy’s, Kohl’s und Dillard’s am nach der Resultatpublikation herb abgestraft. Auch die IT-Kolosse Apple (AAPL 155.32 -3.19%), Google (GOOGL 923.59 -1.75%) und Faceboon verzeichnen deutliche Kursabgaben. Unter den dreissig Werten im Dow Jones können sich nur McDonald’s in positivem Terrain halten.

Wallstreet hat sich in den vergangenen Wochen vorab auf die Quartalsabschlüsse der Unternehmen konzentriert. Die Berichtssaison neigt sich jetzt aber dem Ende zu, womit sich der Fokus auf Nachrichten zur Lage in Washington und zur Geldpolitik verlagert. Zu letzterem Thema steht mit der Rede von EZB-Chef Mario Draghi Ende August am Wirtschaftsforum in Jackson Hole ein potenzieller Schlüsselmoment bevor.

Um sich weniger Risiken auszusetzen, suchen Investoren Schutz in sicheren Anlagen wie US-Staatsanleihen. Die Rendite auf zehnjährige Treasuries ist seit Dienstag 6 Basispunkte auf 2,21% gesunken, wobei sich Zinsen und Preise am Bondmarkt in entgegengesetzte Richtung bewegen. Gefragt ist ebenso Gold (Gold 1285.45 0.76%), dessen Preis am Donnerstag weiter auf 1’291.30 $ je Unze gestiegen ist.

Dass die Nervosität steigt signalisiert auch der Volatilitätsindex Vix. An Wallstreet als Angstbarometer bezeichnet, ist er auf über 16 gestiegen – der höchste Wert seit April. Das, nachdem er sich zuvor lange unter 10 bewegt hat. Nicht von der Flucht nach Sicherheit profitieren kann der Dollar. Handelsgewichtet büsst er am Donnerstag abermals ein und sinkt zum Franken auf 0.96 $/Fr.

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