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15:32 Uhr - 14.04.2015

Nestlé vor dem Verkauf von Davigel

Der Nahrungsmittelkonzern will sich von seiner französischen Tochter Davigel trennen. Nun stehe Nestlé in Verkaufsverhandlungen mit der Konkurrentin Brakes Group, schreibt «Les Echos».

Im Rahmen der Portfolioüberprüfung hat Nestlé (NESN 75.35 -0.26%) im vergangenen November angekündigt, sich von Davigel, Herstellerin von Tiefkühlkost, zu trennen. Zuvor hatte der Konzern diverse Marken verkauft, so etwa Jenny Craig, PowerBar, Musashi, Juicy Juice oder die Marken Alete und Milasan. Er will die Bereiche, deren Performance nicht den Erwartungen entspricht, abstossen. Die Ebitda-Marge von Davigel liegt gemäss Bankkreisen unter 4%. Nestlé erzielt als Konzern eine Ebitda-Marge von 15,3%.

Nun verhandle Nestlé mit Brakes über Davigel, schreibt die französische Zeitung «Les Echos». Der Verkaufspreis liege zwischen 200 und 300 Mio. €. Nestlé will die Verkaufsgerüchte auf Anfrage nicht kommentieren.

Tiefer Preis

Davigel erzielte 2014 einen Umsatz von 700 Mio. €. Brakes erreichte einen Umsatz von 650 Mio. € und ist im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Bain Capital. Mit dem Kauf würden die beiden Gruppen im französischen Markt die Nummer zwei hinter der Marktführerin Ponoma werden.

Die 1963 gegründete und 1989 zu Nestlé gestossene Davigel ist eine Anbieterin von Markentiefkühl- und Kühlkostprodukten, Speiseeis und von Lösungen für Anbieter von Ausserhausprodukten und -dienstleistungen in Europa. Zuletzt sei auch noch die US-Anlagegesellschaft HIG im Rennen um Davigel gewesen. Sie habe aber laut «Les Echos» weniger als Brakes geboten.

Der mögliche Verkauf steht im Einklang mit Nestlés Strategie, die Rentabilität zu erhöhen. Ende 2014 hielt Nestlé Vermögenswerte von 576 Mio. Fr., die zur Devestition standen. Die Bank Vontobel (VONN 42.55 0.12%) weist in einem Kommentar darauf hin, dass der Preis im Vergleich zur Akquisition des französischen Tiefkühlproduktherstellers Picard durch Aryzta (ARYN 61.3 -0.08%) «eher tief erscheint». Weitere Verkäufe von Nestlé dürften folgen.

Die komplette Historie zu Nestlé finden Sie hier »

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