Die Aktien des Bauausrüsters AGF notieren nahe dem Jahrestief. Investoren verlieren die Geduld, auch wenn der Amtsantritt des neuen CEO naht.

Der Aktienkurs des Bauausrüsters AFG Arbonia-Forster (AFGN 20.5 -0.49%) hat erneut stark gelitten. Vor allem Ende letzter Woche lasteten überdurchschnittlich hohe Verkaufsvolumen auf den Titeln, ohne dass es unternehmensspezifische Nachrichten gab. Zaghafte Erholungstendenzen wurden so zunichtegemacht. Die Aktien notieren auf Jahrestief, rund 40% unter ihrem Jahreshoch. Am Markt ist zu hören, mindestens ein grösserer Investor habe Titel abgestossen, da er ganz einfach die Geduld verloren habe.

Der designierte CEO William Christensen tritt erst per 1. November an und weilt derzeit gemäss eigener Aussage in den Ferien. VR-Präsident Rudolf Graf hat offenbar Mühe, unter Investoren Vertrauen zu schaffen. Es besteht seit Februar ein Vakuum, das Spekulationen anheizt. So ist zu hören, es werde ein neuer Ankerinvestor gesucht. Investoren machten Druck, der ehemalige Mehrheitsaktionär und Patron Edgar Oehler, der im Frühjahr den Verwaltungsrat verlassen hat, solle sich auch kapitalmässig verabschieden und sein 15%-Paket verkaufen, sagt ein Banker. Es gibt auch Gerüchte, die Gruppe solle zerschlagen werden. Das Fenster- und Türengeschäft wäre unter einem anderen Dach besser aufgehoben, heisst es. Beispielsweise hat der Private-Equity-Investor HGI in Deutschland dieses Jahr in kurzem Abstand die Fensterhersteller Weru und Unilux übernommen, will sich dazu auf Anfrage aber nicht äussern.

Am 12. November findet der jährliche Investorentag der AFG statt. Der neue CEO Christensen kann da natürlich noch nicht viel präsentieren, bestenfalls einen ersten Versuch der Vertrauensbildung starten. Der Ex-Geberit-Mann besitzt einen guten Leistungsausweis, aber er kann keine Wunder vollbringen. Noch ist eine Wette auf den Turnaround zu früh, auch wenn die Aktien einen ziemlich ausgebombten Eindruck machen. Erst wenn sich Oehler definitiv verabschiedet, sind sie kaufenswert.

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