Der Spezialist für Verbindungs- und Montagetechnik erfüllt im dritten Quartal die Erwartungen. Günstig sind die Aktien nicht mehr.
Bossard (BOSN 161.8 -1.1%), das Zuger Unternehmen, das mit Schrauben und anderen Verbindungsteilen handelt, hat sich im dritten Quartal weiter erholt. Wie bei den meisten Unternehmen fiel das Ergebnis der Monate Juli bis September deutlich besser aus als jenes der Monate April bis Juni, die stark von den Covid-Einschränkungen betroffenen waren. Damals hatte Bossard einen Umsatzrückgang um fast 18% hinnehmen müssen.
Im dritten Quartal betrug der Rückgang nun noch 8,2%. Währungseffekte ausgeklammert wären es nur 5,6% gewesen, was als solide bezeichnet werden kann. Mit 200,6 Mio. Fr. entsprechen die Verkaufserlöse des dritten Quartals fast punktgenau den Schätzungen der Analysten, die von einem Minus zwischen 6 und 10% ausgegangen waren. Am deutlichsten fiel der Umsatzrückgang in Europa aus. Asien schnitt am besten ab.
Erste Prognose für 2020
Bossard wagt sich unterdessen sogar, eine Jahresprognose für 2020 abzugeben. Bislang hatte das Unternehmen angesichts des ungewissen Umfelds auf eine solche verzichtet. Nun rechnet CEO Daniel Bossard für das Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 780 und 800 Mio. Fr. Das entspricht einem Rückgang zwischen knapp 9 und 11%.
An ihrem im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Margenzielband von 10 bis 13% hatte Bossard selbst während dem Lockdown festgehalten. Mit einer Marge von 10,3% im ersten Halbjahr hat sie dieses Ziel auch erreicht, was eindrücklich ist. Für das dritte Quartal veröffentlicht das Unternehmen wie üblich nur Umsatzzahlen. «Finanz und Wirtschaft» rechnet für das Gesamtjahr weiterhin mit einer Marge am unteren Ende des Zielbands.
Nicht mehr günstig
Die FuW-Gewinnschätzung für 2020 bleibt mit 8.20 Fr. fast unverändert. Jene für 2021 wurde leicht erhöht auf 9.10 Fr. Seit Ende Juli pendelt der Aktienkurs zwischen 160 und 170 Fr. Die stetige Aufwärtsbewegung von vorher scheint damit ein vorläufiges Ende gefunden zu haben. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 für das laufende und 18 für das kommende Jahr sind die Titel auch nicht mehr auffällig günstig. Die Luft nach oben wird zunehmend dünn. Die meisten Analysten raten unterdessen zum Halten oder Verkaufen.
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