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14:47 Uhr - 20.12.2017

Das Volumen im Schweizer Markt für M&A nimmt ab

Im zweiten Halbjahr sind einige grössere Übernahmen angekündigt worden. Dennoch hat sich das Bild aus der ersten Jahreshälfte bestätigt, wonach das Transaktionsvolumen rückläufig ist.

Das Übernahmekarussell dreht sich in der Schweiz zum Jahresende weiter: Am Dienstag haben mehrere Schweizer Unternehmen Deals angekündigt. So hat der Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach (STLN 0.84 2.44%) sein Angebot für die französische Asco Industries konkretisiert, in dessen Rahmen er 135 Mio. € investieren will. Die Dentaltechniker Straumann (STMN 693 0.73%) und Coltene (CLTN 92.25 4.41%) führen kleinere Zukäufe in Portugal resp. Liechtenstein durch, während der Frachtlogistiker Panalpina (PWTN 147.7 -0.94%) zwei belgische Unternehmen kauft.

Nach den Daten der Finanzmarktplattform Dealogic sind 2017 bis dato 705 Fusionen und Übernahmen (M&A) mit einer Schweizer Beteiligung angekündigt worden. Im ganzen Vorjahr waren es 587. Der Gesamtwert der Transaktionen ist aber zurückgegangen, um 11% von 94,4 auf 83,7 Mrd. $. Dieser Rückgang entspricht in etwa dem globalen Trend: Die weltweiten M&A-Aktivitäten sind 2017 im zweiten Jahr in Folge gesunken, um rund 9% gegenüber 2016.

Abgezeichnet hatte sich die Abnahme in der ersten Jahreshälfte, als gemäss KPMG das Transaktionsvolumen im Schweizer M&A-Markt in Dollar 7% sank. Im zweiten Halbjahr sind dennoch grössere Deals angekündigt worden. So meldete Ende September ABB (ABBN 26.2 0.31%), für 2,6 Mrd. $ die Elektrosparte von General Electric (GE 17.59 -0.96%) zu kaufen. Ende Oktober bekundete der Pharmakonzern Novartis (NOVN 82.85 -1.13%) die Absicht, für den französischen Krebsspezialisten Advanced Accelerator Applications 3,9 Mrd. $ zu bieten. Im Dezember kündigte Nestlé (NESN 83.4 -0.24%) an, für Atrium Innovations, die Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate herstellt, 2,3 Mrd. $ zu zahlen.

Nicht zu übersehen ist, dass im Gefolge der haussierenden Börsen die Übernahmepreise gestiegen sind resp. sich einem Top angenähert haben. Da und dort zog es die abgabewillige Partei darum vor, ihr Objekt an die Börse zu bringen statt zu verkaufen. So hielten sich die Besitzer von Landis+Gyr (Landis+Gyr 77.45 -0.71%) bis zuletzt die Option eines Verkaufs offen, falls dadurch ein höherer Preis resultiert hätte. Dann brachten sie den Elektrotechnikspezialisten doch an die Börse, zum Emissionspreis von 78 Fr. je Aktie. Auf dem Niveau notieren die Titel noch heute. Wie sich der M&A-Markt  2018 entwickeln wird, hängt auch davon ab, ob die globale Wirtschaft den Aufwärtstrend fortsetzt. Warnsignale wären merklich steigende Zinsen oder eine Veränderung resp. Trübung des Börsenklimas.

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