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08:18 Uhr - 08.03.2016

Huber+Suhner respektabel

Das in der Verbindungstechnik verankerte Unternehmen hält die operative Marge auf gutem Niveau. Der Gewinn hingegen fällt unter den Erwartungen aus. 2016 verspricht klare Besserung.

Die neue Dividendenpolitik von Huber+Suhner (HUBN 46.25 2.32%) kommt bereits zur Anwendung. Vor zwei Wochen gab der Hersteller von elektrischer und optischer Verbindungstechnik bekannt, in Zukunft als Mindestdividende 1 Fr. zu zahlen. Weil sich der Gewinn 2015 mehr als halbiert hat, wird nun ein deutlich höherer Anteil (80%) statt der üblichen 40 bis 50% ausgezahlt.

UnternehmenszahlenzoomDie grosszügigere Behandlung der Aktionäre kann sich Huber+Suhner (H+S) leisten. Der Eigenkapitalanteil ist auf über 80%, die Nettoliquidität auf 160 Mio. Fr. gestiegen. H+S zählt zu den Unternehmen, die keine Finanzschulden in der Bilanz haben.

Viel finanzieller Spielraum

Die mehr als komfortable Finanzlage lässt viel Spielraum für Akquisitionen. Seit Oktober 2014 hat sich in dieser Hinsicht aber nichts mehr getan.

Das zweite Semester fiel mit einer Marge von 8,4% (erstes Halbjahr 6,5) wie erwartet besser aus. Die Sofortmassnahmen gegen die Frankenstärke wirkten. Zudem war kein Währungsverlust mehr zu verbuchen.

Über das ganze Jahr fiel das Finanzergebnis 20 Mio. Fr. schlechter aus. Weil ein bedeutender Teil des Gewinns in Hochsteuerländern anfiel, stieg die Steuerquote markant von 20 auf 33%. Deshalb sank der Gewinn stärker als von den Finanzanalysten prognostiziert. Auch der sinkende Kupferpreis schlug negativ zu Buche.

Unter diesen Umständen zog sich H+S auf Stufe Betriebsergebnis achtbar aus der Affäre. Mit einer Marge von 7,2% kam das Ostschweizer Unternehmen nahe an die Obergrenze der angepeilten 6 bis 7,5% heran.

Leiter der besten Division wird CEO

Immerhin zwei von drei Divisionen, Fiberoptik und Hochfrequenz, erwirtschafteten prozentual zweistellige Margen. Fiberoptik glänzte gar mit einem Rekordumsatz und einem 30% höheren Betriebsgewinn. Einen laut CEO Urs Kaufmann «schönen» Teil dazu hat die 2014 zugekaufte deutsche Cube Optics geliefert, die er als «wahre Perle» bezeichnete.

Der Divisionsleiter, Urs Ryffel, wird per Anfang April 2017 die operative Führung übernehmen. Kaufmann löst Beat Kälin (Komax (KOMN 218.9 0.46%)) als Verwaltungsratspräsidenten ab. Ryffel hat Fiberoptic von den kleinsten zur grössten und gleichzeitig rentabelsten Einheit von H+S entwickelt.

Die potenziell sowieso niedrigmargigere Division Niederfrequenz blieb mit einer Ebit-Marge von 1,1% nur knapp in den schwarzen Zahlen. Sie litt besonders unter dem Franken. Kaufmann glaubt, dass in diesem Geschäft langfristig Betriebsgewinnspannen von 6 bis 8% möglich sind.

Start ins 2016 gelungen

Der Auftragseingang hat sich seit Anfang Jahr etwas belebt. Das Management geht denn auch davon aus, den Umsatz 2016 zu steigern.

Die operative Marge soll die obere Hälfte des mittelfristigen Ziels von 6 bis 9%, also 7,5 bis 9%, erreichen. Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass das Unternehmen die Scharte von 2015 bereits auswetzt.

Mit einem um die Nettoliquidität bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,5 für 2016 sind die Aktien nicht unterbewertet. Auch mit der neuen Dividendenpolitik bleibt die Rendite bescheiden. Die äusserst solide finanzielle Verfassung ist hingegen eine Kursstütze.

Die komplette Historie zu Huber+Suhner finden Sie hier. »

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