Der Rivale von Swisscom und Sunrise steigert auch das Betriebsergebnis und gewinnt «mehrere tausend» Kunden für das Festnetz-Internetangebot.

Der Telecomkonzern Salt stemmt sich gegen den Umsatzdruck. Er weist für das erste Quartal einen leichten Anstieg um 0,5% auf 252 Mio. Fr. aus. Die Nummer drei im Schweizer Mobilfunk verbesserte das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) zudem 8,5% auf 113 Mio. Fr., was einer im Branchenvergleich überdurchschnittlich hohen Marge von 44,8% entspricht.

Liquiditätswirksame Investitionen nahmen 41,7% auf 52 Mio. Fr. zu, was Salt mit dem Fokus auf eine bessere Abdeckung und Kapazität des Mobilfunknetzes begründet. Entsprechend reduzierte sich der Cashflow um drei Viertel auf 5,6 Mio. Fr., wie Salt am Freitag mitteilt.

Sollte sich der Umsatztrend fortsetzen, wäre das eine bedeutende Wende. Salt hatte in den vergangenen Jahren an Umsatz eingebüsst. 2017 sank die Kennziffer 7% auf gut 1 Mrd. Fr., der Ebitda verbesserte sich 10% auf 475 Mio. Fr.

Kampfpreis auf dem Festnetz

Auffallend waren im Vorjahr Investitionen von insgesamt 382 Mio. Fr., fast viermal mehr als 2016.  Das dürfte mit dem Mitte März lancierten Festnetz-Internet-Angebot zusammenhängen. Dort zählte Salt nach eigenen Angaben landesweit «mehrere tausend» Abonnemente in den ersten neun Wochen. Während die maximale Surfgeschwindigkeit verglichen mit der Konkurrenz deutlich höher ist, entschied sich Salt für einen sehr kompetitiven Preis.

Aktuell beklagt das Unternehmen Verzögerungen bei der Aktivierung von Anschlüssen, die mit Standardisierungsproblemen auf den Glasfasernetzen zusammenhängen. Salt ist deswegen beim Regulator vorstellig geworden. Der Telecomkonzern mietet für das Angebot von ultraschnellem Festnetz-Internet Leitungen bei Elektrizitätswerken sowie bei der Swisscom (SCMN 450.6 0.24%).

Konkurrenten spürten noch keinen «Salt-Effekt»

Swisscom und Sunrise haben bereits Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Swisscoms Umsatz stieg 1,9% auf 2,8 Mrd. Fr. Während das Schweizer Geschäft bei Swisscom 1,8% weniger erwirtschaftete, steuerte Fastweb in Euro 8,6% mehr bei. Der Ebitda sank 1,4% auf 1 Mrd. Fr.

Der Umsatz von Sunrise (SRCG 81.5 0.37%) kletterte 6,3% auf 458 Mio. Fr., unterstützt vom Hardwaregeschäft sowie von höheren Kundenzahlen. Der Ebitda sank 2,8% auf 142 Mio. Fr. Beide Unternehmen hatten erklärt, noch keinen Effekt aus dem neuen Festnetzangebot von Salt zu spüren.

Eigentümer von Salt ist der französische Unternehmer Xavier Niel. Er hatte das Unternehmen Anfang 2015 für 2,8 Mrd. Fr. erworben.

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