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11:22 Uhr - 29.06.2015

Das sagen Analysten zur Griechenlandkrise

Wie geht es weiter mit Griechenland? Analysten unterschiedlicher Grossbanken geben ihre Prognosen ab.

HSBC
Für Peter Sullivan, europäischer Aktienstratege bei der britischen Grossbank HSBC (HSBA 579 -1.86%), ist alles möglich – von Grexit bis zu einer raschen Einigung. Angesichts der erhöhten Unsicherheit empfiehlt er Aktien mit hohen Dividendenrenditen und Aktien von Unternehmen, die einen signifikanten Anteil ihres Umsatzes ausserhalb der Eurozone erwirtschaften. In vergangenen Phasen erhöhter Volatilität in der Griechenlandkrise schnitten diese beiden Segmente im Durchschnitt besser ab als der Gesamtmarkt. Gemäss Sullivan erzielen insbesondere die Sektoren Energie, Grundstoffe, Basiskonsum- und Luxusgüter einen beträchtlichen Umsatzanteil ausserhalb Europas. Gelingt es der EZB, die Anleihenrenditen tief zu halten, schwächt sich der Euro weiter ab und ist der negative Einfluss auf das globale Wachstum vernachlässigbar, stellt die aktuelle Schwäche für HSBC eine Kaufgelegenheit für europäische Aktien dar.

Bank of America Merrill Lynch
Zuversichtlich zeigt sich Michael Hartnett von Bank of America (BAC 17.41 0.23%) Merrill Lynch (BofA). Bereits vergangene Woche schrieb der Stratege, eine Kaufgelegenheit für Aktien ergebe sich, wenn die Ängste um Griechenland zunehmen und die Investorenstimmung ihren Tiefpunkt erreicht. Gemäss der jüngsten BofA-Fondsmanagerumfrage haben viele Fondsmanager ihren Cashbestand angehoben und sich gegen Kursverluste abgesichert. Wenn die Mehrheit der Anleger defensiv positioniert ist, ist der Wendepunkt in der Regel nicht mehr fern. Weniger zuversichtlich zeigt sich Hartnett für den Euro, der sich weiter abschwächen werde – noch vor Jahresende sei die Parität zum Dollar möglich.

Barclays
Keinen Grund, den positiven Ausblick für europäische Aktien anzupassen, sieht die Investmentbank Barclays (BARC 266.85 -2.06%), die an ihrem Jahresendstand von 4000 für den Euro Stoxx 50 (Euro Stoxx 50 3497.01 -3.43%) festhält. Das entspricht einem Kursplus von 15%. Zwar werde die erste Reaktion der Märkte negativ ausfallen, doch die Konjunkturerholung gehe trotz der Griechenlandkrise weiter. Zudem hätten sich die europäischen Aktienmärkte seit der Lancierung des Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) von den Ereignissen in Griechenland entkoppelt.

Morgan Stanley
Andrew Sheets von Morgan Stanley (MS 39.5 0.71%) sieht in der Entwicklung eine Gefahr für das Reflationsszenario mit höheren Aktienkursen und Anleihenrenditen, das die Bank seit längerem propagiert. Wie gross diese Gefahr sei, hänge indes stark von der EZB ab, die eine Ansteckung auf andere Länder verhindern kann. Die Voraussetzungen dafür seien besser als beim Ausbruch der Eurokrise, weil die Banken besser kapitalisiert sind und ihr Exposure zu Griechenland abgebaut haben.

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