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17:48 Uhr - 30.01.2015

Leerverkäufer angezogen von Arbonia-Forster

Die Liste der meistausgeliehenen Aktien zeigt, wo Baissiers auf niedrigere Kurse wetten. Zu den «Favoriten» gehören neben AFG weiterhin Basilea, Transocean und Meyer Burger.

zoomDie in der Gebäudetechnik, Sanitär sowie im Fenster- und Türenbau aktive AFG Arbonia-Forster (AFGN 16.45 3.13%) hat im Januar unter den im Swiss Performance Index (SPI (SXGE 8262.63 -0.42%)) vertretenen Unternehmen am meisten neue Leerverkäufer angezogen. Ihre Zahl stieg gemäss dem Datendienstleister Markit gegenüber Ende Dezember hohe 48% auf 9,1%. Mit Leerverkäufen spekulieren Anleger auf fallende Kurse.

AFG gehört zu den Unternehmen, die von der Frankenstärke besonders hart getroffen werden. Das Geschäft mit Fenstern litt ohnehin schon unter der starken Heimwährung, weil es immer mehr durch günstige Importprodukte konkurrenziert wird. Das verstärkt sich nun nochmal. Dass Grossaktionär Michael Pieper dieser Tage seinen Anteil auf 25,4% aufgestockt hat, konnte die Talfahrt fürs Erste bremsen. Mit einer schnellen Erholung der Aktien ist aber nicht zu rechnen.

Ebenfalls eine kräftig wachsende Zahl von Leerverkäufern vereinigt Basilea (BSLN 106.5 1.33%) auf sich. Das Biotechunternehmen ist im Januar ebenfalls auf einer Liste von Schweizer Gesellschaften aufgetaucht, die am stärksten von der Aufhebung des Euro-mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank betroffen sein sollen.

Auch bei Sulzer (SUN 97.75 3.06%) nahmen die Leerverkäufer mit einer zweistelligen Rate zu. Der Verkauf der profitablen Tochter Metco vor rund einem Jahr hat die Anleger offenbar nachhaltig verstimmt. Negativ ins Gewicht fällt zudem der im Januar akzentuierte Ölpreiszerfall, der die Investitionsbudgets in der Branche schrumpfen lässt. Sulzer liefert der Ölindustrie Pumpen.

Unter dem Ölpreiszerfall leidet auch der Tiefseebohrkonzern Transocean (RIG 14.48 -0.62%). Er weist nach wie vor die zweitmeisten Leerverkaufspositionen auf. Seit die Erträge nicht mehr so sprudeln wie noch vor ­einem Jahr, investieren die Ölförderer ­weniger, was wiederum zu sinkenden Aufträgen an die Bohrunternehmen führt.

Immer noch am meisten, aber doch deutlich weniger Leerverkäufer als noch vor einem Monat zählt der Solarzulieferer Meyer Burger (MBTN 5.72 1.6%). Die Auftragslage sieht nach wie vor düster aus. Auf zurückhaltende Analystenberichte im Dezember reagierte das Unternehmen aber mit der Aussage, es stehe besser da als vor Jahresfrist. Möglich, dass deswegen die Zahl der Zweifler an Meyer Burger gesunken ist.

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