Zurück zur Übersicht
07:41 Uhr - 07.06.2019

Metall Zug tut sich schwer mit SAP

Sonderkosten lassen den Betriebsgewinn im Halbjahr voraussichtlich auf null sinken. Die längerfristigen Perspektiven des Unternehmens bleiben aber gut.

Metall Zug (METN 2070 -13.39%) steht mitten in einem umfangreichen Erneuerungs- und Transformationsschub an ihrem Standort in Zug, wo ein Grossteil der Haushaltapparate der Tochter V-Zug hergestellt wird. Schon länger war klar, dass in dem Areal, auf dem schon seit über 100 Jahren produziert wird, Altlasten vorhanden sind. Da nun auf einem Teil des Geländes die Bauten erneuert werden, wird eine Sanierung nötig. Diese hat Rückstellungen im Umfang von 14 Mio. Fr. zur Folge. Weitere 20 Mio. könnten im Zug der späteren Neubebauung in den kommenden 10 bis 20 Jahren anfallen.

Im Weitern belasten zusätzliche Kosten und Ertragsausfälle im Zusammenhang mit der Einführung von SAP (SAP 113.72 2.1%) bei V-Zug das Ergebnis. Für das erste Halbjahr rechnet die Gruppe deshalb bloss noch mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis, nach 36 Mio. Fr. in der Vorjahresperiode.

Metall Zug hatte schon im März den Ausblick für das Ergebnis 2019 vorsichtig formuliert. Denn neben dem Kostenschub im Zusammenhang mit der Umgestaltung des V-Zug-Geländes muss auch beim vor Jahresfrist akquirierten Medtech-Unternehmen Haag-Streit in eine Erneuerung der Strukturen investiert und zudem die Produktpalette erneuert werden, was beides Kosten verursacht. Die Tochter Schleuniger, die Kabelbaumaschinen herstellt, ist zudem vom Abschwung der Autoindustrie betroffen.

Wegen all dieser Entwicklungen war schon zuvor ein rückläufiges Ergebnis absehbar. Jetzt wird der Rückschlag ausgeprägter, was eine Senkung der Gewinnschätzung für 2019 von 130 auf 70 Fr. ­nötig macht.

An den längerfristig guten Perspektiven von Metall Zug ändert das allerdings nichts. Das Unternehmens steckt in einer weitreichenden Erneuerung, die in einigen Jahren eine deutliche Margenverbesserung ermöglichen sollte.

Für die starke Bilanz des Unternehmens mit einer Nettoliquidität von über 200 Mio. Fr. ist die gegenwärtig schwierige Phase kein Problem. Auch die Dividende dürfte trotz empfindlichem Gewinnrückgang auf dem bisherigen Niveau gehalten werden können. Nach dem Rückschlag vom Freitag sind die Aktien Metall Zug für die Investoren, die genügend Geduld aufbringen, jetzt ein Kauf.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.