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10:53 Uhr - 02.02.2016

Harsche Reaktion auf die UBS-Zahlen

Die UBS-Aktien werden nach Publikation der Zahlen abgestraft und verlieren bis zu 7%. Was die Analysten zum Jahresergebnis der Grossbank sagen.

Das Jahresergebnis von UBS (UBSG 15.48 -7.19%) wird von den Investoren nicht goutiert. Die Aktien brechen im Verlauf des Vormittags ein, obschon die Zahlen auf den ersten Blick sehr gut sind. Der Jahresgewinn von 6,2 Mrd. Fr. ist der höchste seit fünf Jahren. Er wird jedoch von Steuergutschriften in der Höhe von 2 Mrd. Fr. aufgepeppt. Das Schlussquartal ist verhalten ausgefallen, und der Nettoneugeldabfluss im vierten Quartal bereitet den Analysten Sorgen.

So beurteilen die Analysten den Zahlenkranz:

Andreas Brun von der ZKB anerkennt, dass UBS auf Stufe des bereinigten Reingewinns (bereinigt um alle Sonderfaktoren) die Erwartungen übertroffen hat, allerdings nur aufgrund der hohen Steuergutschrift und wegen einer Überraschung im Corporate Center. Auf Basis des bereinigten Vorsteuergewinns verfehle UBS die Prognosen deutlich.

Nach einem schwachen Nettoneugeldwachstum im dritten Quartal insbesondere in Asien-Pazifik habe UBS auch im vierten Quartal keine deutlichen Fortschritte gezeigt und in den Emerging Markets klar enttäuscht, moniert Brun. Die Dividende sei zwar höher als erwartet, jedoch nur 0.60 Fr. seien ordentlich, und der Rest (0.25 Fr.) werde als ausserordentliche Dividende deklariert. ZKB stuft UBS auf «Marktgewichten» zurück.

Auch Javier Lodeiro von Safra Sarasin stuft die Titel auf «Neutral» zurück, insbesondere wegen enttäuschender Resultate in der Vermögensverwaltung. Am meisten Sorgen bereiten ihm der schwache Nettoneugeldzufluss und die tiefere Bruttomarge. Er erwägt, die Gewinnschätzung für das laufende Jahr um 4% zu reduzieren.

Etwas positiver beurteilt Andreas Venditti von der Bank Vontobel (VONN 42.2 -1.63%) den Abschluss. Er hält denn auch an seiner Kaufempfehlung für die UBS-Titel fest, mit dem Kursziel 21 Fr. Highlight (ESRI 15 -1.32%) sei die Dividende, die über den Erwartungen ausfalle und eine attraktive Dividendenrendite von 5,1% ergebe.

Die Vermögensverwaltung habe ein schwieriges Schlussquartal erlebt, wie dies schon Julius Bär (BAER 41.11 -2.28%) am Montag gezeigt habe. Den Nettoneugeldabfluss von 3,4 Mrd. Fr. sieht Vontobel im Sinn einer vorsichtigeren Geschäftspraxis im Vergleich zu Julius Bär, die einen Zufluss von 3 Mrd. Fr. verzeichnete.

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