Zurück zur Übersicht
17:00 Uhr - 17.10.2014

Molecular will an Preisspanne festhalten

Die Volatilität an den Aktienmärkten ist seit Ankündigung des Börsengangs von Molecular jäh gestiegen. Investoren verschlägt dies den Risikoappetit und erschwert die Preisfindung für das geplante IPO des Schweizer Biotechs.

Der Weg von Molecular Partners an die Schweizer Börse führt durch stürmische Gewässer. Die Volatilität am Aktienmarkt ist seit Ankündigung des Börsengangs Ende September jäh gestiegen. Die Ausschläge am hiesigen Markt sprangen gemessen am VSMI von flauen 10 auf über 20 Punkte. Volatilität spiegelt als eine Art Panikbarometer die Unsicherheit der Investoren in der Bewertung von Aktien. Und Verunsicherung ist gewöhnlich Gift für Publikumsöffnungen. Denn wackelt das bekannte Aktienuniversum, erschwert das die Bewertung eines noch weitgehend unbekannten Neulings zusätzlich.

Molecular will am Mittwoch das Börsendebüt feiern. Die Preis­spanne ist auf 28 bis 35 Fr. je Titel veranschlagt, was einer Börsenkapitalisierung von deutlich über 500 Mio. Fr. entspricht. Zwar ist Biotech weitgehend immun gegen konjunkturelle Schwankungen. Investitionen in Hoffnungsträger, die wie Molecular zum Zeitpunkt des Börsengangs mangels zugelassener Produkte noch keine massgeblichen Einnahmen erzielen, sind jedoch hochriskant. Und steigt die Angst, nimmt der Risikoappetit rapide ab. Kommt dazu, dass sich auf Spezialsituationen im Bereich Biotech/Pharma fokussierte Hedge Funds gerade erst an der geplatzten Übernahme von Shire durch AbbVie die Finger verbrannt und viel Kapital verloren haben.

Die angestrebte Preisspanne für Molecular werde dennoch aufrechterhalten, sagten zwei Quellen am Freitag der «Finanz und Wirtschaft». In anderen Sektoren würde ein tieferer Ausgabepreis die Nachfrage stützen, nicht aber im Biotech-Bereich, lautet die Erklärung. Da Biotechs kaum direkt miteinander vergleichbar sind, schauen Investoren bei Neuankömmlingen auf das individuelle Potenzial. «Entweder man glaubt daran oder nicht», lautet jeweils die Devise.

«Topp oder Flop» gilt bei beim Börsengang von Molecular nicht nur für Neuinvestoren, sondern auch für die federführenden Banken J. P. Morgan und UBS (UBSN 15.1 4.14%). Im aktuell nervösen Umfeld füllen sich ihre Orderbücher nicht kontinuierlich. Die meisten Investoren zögern ihre Zusagen bis ganz zum Schluss hinaus. Ob der Sprung aufs Börsenparkett am Mittwoch gelingt oder ob Moleculars Weg zur Publikumsgesellschaft sich verlängert oder abgebrochen wird, klärt sich daher erst kurz vor der Ziellinie.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.