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12:50 Uhr - 22.12.2015

Actelion kann beruhigt in die Weihnachtsferien

Das Biotech-Unternehmen hat kurz vor Weihnachten von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für Uptravi erhalten – wie erwartet. Mit Zukäufen ist keine Eile geboten.

Actelion (ATLN 135 0.45%) kann die Korken knallen lassen. Kurz vor Weihnachten hat das Biotech-Unternehmen noch Post von der US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten. Der Inhalt: die Zulassung für das Medikament Uptravi. Damit erreicht Actelion einen Meilenstein ihrer Zukunftsstrategie.

Die Gesellschaft steht vor dem Problem wegfallender Erträge wegen des Verlusts des Patents auf dem bisherigen Kernprodukt Tracleer. In den USA ist das Exklusivitätsrecht im November abgelaufen, in Europa geht es 2017 zu Ende. 2014 erzielte Actelion 76% des Gesamtumsatzes mit Tracleer.

Umsatzexpansion gesichert

Mit der Zulassung von Opsumit in den USA und Europa vor rund zwei Jahren und von Uptravi in den USA am Dienstag scheint eine weitere Umsatzexpansion nun aber beinahe gesichert. Noch fehlt Uptravi die Genehmigung in Europa. Sie dürfte jedoch bald folgen.

Wie Tracleer wirken Opsumit wie auch Uptravi gegen Bluthochdruck in der Lungenarterie (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH). Die beiden Medikamente unterscheiden sich jedoch im Wirkmechanismus. Opsumit gehört wie Tracleer zur Gattung der Endothelin-Rezeptorantagonisten. Es steht daher in direkter Konkurrenz zu generischen Tracleer-Wirkstoffen, die wohl bald auf den Markt kommen werden.

Es wird sich zeigen, welches Produkt Ärzte künftig ihren Patienten empfehlen. Analysten trauen Opsumit maximal eine Kompensation des wegfallenden Umsatzes von Tracleer zu. Ein zweites Produkt wie Uptravi schien deshalb notwendig, um auf dem Wachstumspfad zu bleiben.

Das Medikament zählt zu den Prostazyklinen, der bis anhin effektivsten Behandlungsform gegen PAH. Die meisten bereits im Markt erhältlichen Prostazykline sind aber nur wirksam, wenn sie intravenös verabreicht werden. Sie werden deshalb nur Patienten gegeben, die an einer schweren Form der Krankheit leiden. Uptravi dagegen erlaubt die Einnahme von Prostazyklinen auf oralem Weg. Damit kommen nun auch Patienten mit weniger starken Beschwerden für den Wirkstoff in Frage. Mit Uptravi dürfte Actelion also endlich den lang ersehnten Wachstumstreiber gefunden haben.

Uptravi-Fantasie im Aktienkurs integriert

Investoren reagieren derweil verhalten auf die Neuigkeiten (vgl. Chart). Die Zulassung des Medikaments wurde von den meisten Anlegern nach der Veröffentlichung der guten zulassungsrelevanten klinischen Daten im Juni 2014 und im März 2015 erwartet. Zudem fehlt es dem Unternehmen derzeit an weiteren potenziell umsatzstarken Wirkstoffen in der Pipeline.

Zwar hält Actelion nach Übernahmen oder Lizenzvereinbarungen Ausschau. Wie weit sie in den Verhandlungen ist, darüber schweigt sie sich aber aus. Bekannt ist nur, dass sie sieben Ziele auf dem Radar hat. Mit Zukäufen ist bei den für 2016 zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 bewerteten Aktien also keine Eile geboten.

Die komplette Historie zu Actelion finden Sie hier. »

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