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17:20 Uhr - 27.05.2016

Roche baut die Abwehr weiter aus

Dem Krebsspezialisten droht steigende Konkurrenz von Biosimilar-Herstellern. Mit neuen Studienerfolgen kann der Konzern nun Terrain sichern.

Pharmariese Roche (ROG 263.8 4.19%) arbeitet emsig an der Umsetzung seiner Abwehrstrategie gegen die steigende Nachahmerkonkurrenz. Der Konzern hat mit dem Wirkstoff Gazyva gegen Blutkrebs die primären Endziele einer zulassungsrelevanten Patientenstudie früher als erwartet erreicht. Damit unternimmt der Krebsspezialist einen weiteren Schritt, seine Verkaufskanäle auch nach dem Patentablauf grosser Kassenschlager wie Rituxan robust zu halten.

Der vorzeitige Erfolg zeigt, dass Gazyva bei Patienten mit der untersuchten Form von Blutkrebs besser wirkt als Vorgänger Rituxan: Das Risiko eines Fortschreitens der Krankheit falle signifikant tiefer aus, teilt Roche mit. Damit will der Konzern die Umsatzerosion bei Rituxan auffangen. Die setzt ein, weil Konkurrenten mit Biosimilars, das heisst Nachahmerprodukten, auf den Markt kommen. Unter ihnen jüngst auch Erzrivale Novartis. Die EU-Gesundheitsbehörde hat das Rituxan-Biosimilar der Generikatochter Sandoz diese Woche in die Zulassungsprüfung aufgenommen.

Roche werde die Zulassung von Gazyva gegen die Blutkrebserkrankung Non-Hodgkin-Lymphom beantragen, teilt der Konzern mit. Bei einer Zulassung dürfte der Umsatz von Gazyva bald zulegen, wie Analysten schätzen. Grund dafür: In der jüngsten Studie behandelt der Pharmamulti Patienten mit der häufigsten Blutkrebserkrankung. Bislang ist Gazyva nur gegen eine seltene Form von Blutkrebs zugelassen und erzielte 2015 einen Umsatz von 128 Mio. Fr. Zum Vergleich: Rituxan erzielte 2015, am Ende seines Patentschutzes und in breiten Indikationen, knapp 7 Mrd. Fr. Umsatz.

An der Börse schenken Anleger dem Konzern wieder mehr Vertrauen, dass seine Abwehrstrategie gegen die Biosimilar-Konkurrenz aufgehen könnte. Die Aktie verzeichnete nach Bekanntgabe einen Kurssprung von über 4%.

Die komplette Historie zu Roche finden Sie hier. »

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