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11:53 Uhr - 14.08.2017

Bitcoin klettert auf Rekordhöhen

Erstmals kostet die Digitalwährung mehr als 4000$ – eine Vervierfachung seit Anfang Jahr. Nicht mal eine Aufspaltung kann den Lauf bremsen.

Als vor ein paar Monaten in der Bitcoin-Community Kursziele zwischen 5000 und 10’000 $ für die Digitalwährung herumgereicht wurden, klangen diese Zahlen fernab jeglicher Realität. Seit dem jüngsten Kurssprung werden solche Zahlen jedoch immer realistischer.

An diesem Wochenende hat Bitcoin erstmals die Schwelle von 4000 $ durchbrochen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen wie Aktien, Obligationen und Devisen werden diese sogenannten Kryptowährungen rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche gehandelt.

In einem Monat verdoppelt

Alleine in den vergangenen vier Wochen hat sich damit der Wert von Bitcoin verdoppelt. Mitte Juli hatte der Kurs einen kräftigen Taucher erlebt. Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Aufspaltung der Währung sorgten sich die Anleger um den weiteren Kursverlauf. Noch im Januar hatte der Kurs gar unter 1000$ gelegen.

Auch dies ist eine Eigenheit von Digitalwährungen. Ist sich die Gemeinde über die weitere Entwicklung der Währung nicht einig, kann sie aufgespalten werden – im Fall von Bitcoin gibt es seit Anfang August die beiden Währungen Bitcoin und Bitcoin Cash.

Aufspaltung ohne Folgen

Nicht alle waren mit der Reform des Programmcodes einverstanden. Dieser sollte eigentlich ein Grundproblem der Währung beheben. Bitcoin ist in der Abwicklung im Vergleich zu Konkurrenten wie Ethereum zu langsam. Pro Sekunde konnten nur sieben Transaktionen durchgeführt werden, manche Nutzer mussten deshalb Stunden auf ihre Überweisungen warten.

Einer Minderheit ging die Reform zu langsam voran. Sie wollten die Kapazitäten auf der Blockchain – die Technologie, auf der Bitcoin beruht – deutlicher erhöhen. Sie setzen die digitale Reise nun mit der deutlich weniger populären Währung Bitcoin Cash fort. Hier sind nun pro Sekunde statt sieben neu 50 Transaktionen möglich.

Anlage mit hohen Risiken

Dem eigentlichen Bitcoin hat dieser Glaubenskrieg offensichtlich keinen Schaden zugefügt. Nach dem Taucher im Juli sind die Kurse wieder rasant nach oben gestiegen – bis zum jüngsten Rekordwert, der je nach Börse bei rund 4200$ liegt.

Wie nachhaltig diese Kurssteigerungen sind, kann niemand voraussagen. Im Gegensatz zu Alternativwährungen wie beispielsweise Gold (Gold 1281.79 -0.48%) kann der Wert von Bitcoin und Co. in keinerlei Weise auch nur annähernd berechnet werden. Er wird einzig aufgrund von Angebot und Nachfrage definiert. Zudem kann niemand voraussagen, ob und welche der insgesamt über 900 Digitalwährungen sich längerfristig durchsetzen werden.

Mit einem Marktwert von 68 Mrd. $ ist Bitcoin die grösste Digitalwährung, gefolgt von Ethereum, Ripple und Bitcoin Cash. Bitcoin ist auch die älteste der derzeit gehandelten Währungen. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 2008 zurück. Geschaffen werden Bitcoins nicht von einer zentralen Stelle, sondern von den Nutzern mittels komplizierten Rechenprozessen.

Bitcoins werden auf Dutzenden von Online-Börsen gehandelt und werden gegen klassische Währungen eingetauscht. Der Vorgang ist für Laien kompliziert und deshalb nur Anlegern zu empfehlen, die im Umgang mit Computertechnologien versiert sind.

Hinter dem Bitcoin-System steht die Blockchain. Dabei handelt es sich um eine Datenbank, in der alle Transaktionen der Währung gespeichert und damit theoretisch stets nachvollziehbar sind.

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