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13:51 Uhr - 09.05.2017

Was das Angstbarometer jetzt aussagt

Der Volatilitätsindex Vix ist auf den niedrigsten Stand seit 1993 gefallen. Ist damit das Ende der Hausse gekommen?

Die Anleger werden immer sorgloser. Das legt zumindest der als Angstbarometer bekannte Volatilitätsindex Vix nahe, der am Montag auf den niedrigsten Stand seit 1993 gesunken ist. «Für mich sieht das danach aus, dass die Märkte nicht gut für einen Schock konfiguriert sind», sagt denn auch Stanford-Ökonom Kevin Warsh an der Ira-Sohn-Konferenz in New York, auf der die klügsten Köpfe der US-Investmentszene auftreten.

Der Vix misst die aus den Optionspreisen abgeleitete implizite Volatilität auf den S&P 500 (SP500 2399.38 0%), die auf das Absicherungsbedürfnis der Anleger schliessen lässt. Bewegen sich die Märkte ohne grössere Kurstaucher aufwärts, sehen die Investoren meist wenig Grund, ihre Aktienpositionen gegen einen Einbruch zu schützen. Entsprechend niedrig ist die implizite Volatilität – so wie heute.

Unzuverlässiges Verkaufssignal

Daraus abzuleiten, der nächste Einbruch stehe unmittelbar bevor, wäre aber verfehlt. Ähnlich niedrig notierte der Vix schon Anfang 2013. Der S&P 500 haussierte dennoch zwei weitere Jahre, bevor es im Sommer 2015 zu einer grösseren Korrektur kam. Heute notiert er fast 1000 Punkte höher.

Anders präsentiert sich die Lage nach grösseren Einbrüchen, wenn die Anleger nervös werden und der Vix in die Höhe schiesst. Meist folgt dann die Gegenbewegung auf dem Fuss. Vix-Werte um 50 waren im vergangenen Vierteljahrhundert eigentlich immer eine gute Einstiegsgelegenheit. So auch beim letzten Ausreisser im Sommer 2015, als China seine Währung abwertete und die Angst vor einem deflationären Schock für die Weltwirtschaft die Runde machte.

Märkte nicht vorbereitet

Der Vix sendet also zuverlässige Kaufsignale, wenn an den Märkten Panik herrscht und die implizite Volatilität anspringt, versagt aber als Frühwarnsystem in Bullenmärkten. Stanford-Ökonom Warsh hat aber dennoch nicht unrecht – tritt ein unerwartetes Ereignis auf, sind die Märkte nicht gut vorbereitet. Entsprechend gross ist die Fallhöhe.

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