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11:15 Uhr - 10.07.2014

Weiterer Dämpfer für AFG-Aktien

Die Titel des Bauausrüsters AFG Arbonia-Forster leiden unter einer ZKB-Studie. Das Vertrauen der Investoren bleibt bis auf weiteres angeknackst.

Die Aktien von AFG Arbonia-Forster (AFGN 24.25 0.41%) haben am Donnerstag bis zum Mittag rund 5% verloren und waren damit der schlechteste Wert am Schweizer Aktienmarkt. Auslöser war eine Studie der ZKB, in der die Schätzungen für den Gewinn je Titel für 2014 um 16% und für 2015 um 6% nach unten korrigiert und die Papiere von «Übergewichten» auf «Marktgewichten» zurückgestuft worden sind.

Preis- und Margendruck in der Schweiz

Die Division Gebäudesicherheit (Türen, Fenster, Fassaden, Profilsysteme) werde ihre Produktionsprozesse erst im zweiten Halbjahr verbessert haben, schreibt ZKB-Analyst Martin Hüsler. Vor allem aber herrsche in der Division Gebäudehülle (Fenster und Türen) im Schweizer Fenstergeschäft anhaltender Preis- und Margendruck. Wettbewerber in der Schweiz würden eine Volumenstrategie zulasten der Preise fahren. Die Verlagerung der Kunststofffensterproduktion in die Slowakei wird erst Mitte 2015 Abhilfe schaffen. Die ZKB erwartet nun einen Gewinn je Aktie für 2014 von 1.65 Fr. (bisher: 1.97) und für 2015 von 2.30 Fr. (2.44).

«Finanz und Wirtschaft» hält an ihrer seit März geäusserten Skepsis gegenüber den Aktien Arbonia-Forster fest und erwartet wie bisher für das laufende Jahr 1.90 Fr. und für das kommende Jahr 2.33 Fr. Gewinn je Aktie. Möglicherweise wird der Halbjahresbericht (Publikation 7. August) Anlass für eine Korrektur der Schätzungen geben.

Internationalisierungsstrategie

Das Unternehmen verfolgt schon länger eine Internationalisierungsstrategie, um die Abhängigkeit vom Heimmarkt zu reduzieren. Nach der jüngsten Übernahme in Italien im Bereich Heizen/Lüften (Sabiana) sinkt der Umsatzanteil der Schweiz, basierend auf Pro-forma-Zahlen 2013, von 44 auf 40%. Das Unternehmen, derzeit von VR-Präsident Rudolf Graf als CEO ad interim geführt, sah schon seit längerem die «Preissensitivität der Schweizer Kunden als Herausforderung». Das verschärfe den Wettbewerbs- und Margendruck durch ausländische Anbieter.

Aktien ohne Fantasie

Die harsche Kursreaktion am Donnerstag ist nicht einzig auf die ZKB-Studie zurückzuführen. Ohnehin wird den Aktien seit Februar, als CEO Daniel Frutig völlig überraschend den Hut nehmen musste, viel Misstrauen entgegengebracht. Möglich ist, dass sein Weggang sowie Massnahmen für mehr Kostensenkungen im Unternehmen Unruhe ausgelöst haben. Die Fähigkeit, auf die Herausforderungen zu reagieren, könnte sich verschlechtert haben. Sicher ist: Je länger Arbonia-Forster ein CEO fehlt, desto schwieriger wird es, unter Investoren Vertrauen aufzubauen. Auch auf dem nun gedrückten Kursniveau bieten die Aktien nach Einschätzung der FuW bis auf weiteres kaum Fantasie.

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