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17:34 Uhr - 15.10.2018

Swisscom soll M&A-Pläne für Fastweb haben

Der Telecomkonzern prüft angeblich Optionen für seine Tochtergesellschaft in Italien. Dort ist der Wettbewerb intensiver geworden.

Die Aktien des Telecomkonzerns Swisscom (SCMN 437.5 1.67%) sind am Montagnachmittag stärkster Wert im Swiss Market Index (SMI (SMI 8650.78 -0.11%)). Sie gewinnen 1,3%, während der das Blue-Chip-Barometer 0,1% verliert. Ein möglicher Grund ist ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Swisscom Optionen für die italienische Tochter Fastweb prüft. Dazu zählten ein Verkauf oder eine Kooperation, heisst es.

Swisscom wollte den Bericht auf Anfrage von «Finanz und Wirtschaft» nicht kommentieren. Bloomberg schreibt mit Verweis auf Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind, es habe bereits Gespräche mit dem Hongkonger Konglomerat CK Hutchison gegeben, dem der italienische Mobilfunkanbieter Wind Tre gehört.

Gespräche in frühem Stadium

Demnach sind die Gespräche in einem frühen Stadium und Swisscom könnte sich gegen einen Deal entscheiden. Der Schritt könnte eine Reaktion auf den Markteintritt der französischen Iliad (ILD 104.55 -1.18%) in Italien Ende Mai sein. Zudem muss die Branche nach der Auktion für neues Mobilfunkspektrum hohe Zahlungen stemmen.

Der Breitbandanbieter Fastweb ist mit einem eigenen Mobilfunkangebot in Italien vertreten, hat aber mit 1,3 Mio. Handykunden einen Marktanteil im unteren einstelligen Prozentbereich. Ziel von Fastweb ist es, ein komplettes Bündel mit Telecomdiensten offerieren zu können. Wind Tre kam gemäss der jüngsten Erhebung des nationalen Regulators AGCOM auf knapp ein Drittel Marktanteil.

«Kleiner Iliad-Effekt»

Swisscom-CEO Urs Schaeppi hatte anlässlich der Halbjahreszahlen im August einräumen müssen, dass sich die neue Konkurrenz bemerkbar macht. «Wir sehen einen kleinen Iliad-Effekt», sagte Schaeppi seinerzeit. So entwickelte sich die Zahl neuer Mobilfunkabonnenten im zweiten Quartal (95’000) nicht mehr gar so gut wie im ersten Jahresviertel (120’000).

Fastweb steuert rund ein Fünftel zum Umsatz bei und knackte im ersten Semester die 1-Mrd.-€-Umsatzgrenze. Für das italienische Unternehmen zahlte Swisscom vor elf Jahren 47 € pro Aktie. Inklusive Schulden belief sich die Transaktion auf 6,9 Mrd. Fr. – die grösste Akquisition der Unternehmensgeschichte. Der Erwerb von Minderheiten kostete später noch 256 Mio. €.

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