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09:25 Uhr - 11.02.2016

Börse Hongkong startet miserabel ins Jahr des Affen

Am ersten Tag nach dem am Montag angelaufenen chinesischen Neujahr hat die Börse Hongkong den schlechtesten Auftakt seit 1994 erlebt. Wachsende Sorgen um die Weltwirtschaft und lokale Krawalle schickten die Aktienkurse auf Talfahrt.

Der Hang Seng (Hang Seng 18545.8 -3.85%) Index gab in der ersten Morgensitzung im Jahr des Affen beinahe 4% nach. Er schloss mit einem Verlust von 3,85%. Der Hauptindex des nach Tokio und Schanghai grössten asiatischen Aktienmarktes verzeichnete damit massive Kursverluste, nachdem der Handel von Montag bis Mittwoch geruht hatte.

Besonders eingebrochen sind die Aktien von Energieproduzenten wie PetroChina und CNOOC (CEO 86 -2.33%). Die Titel von PetroChina verloren in der ersten Tageshälfte 5,7%. 

Erdöl, Krawalle und Nikkei drücken nach unten

Der Erdölpreis ist während der Feiertage über 10% gesunken. In der Nacht von Sonntag auf Montag artete im Hongkonger Stadtteil Mongkok eine Demonstration zu einer Strassenschlacht mit der Polizei aus. Der Nikkei Index tendiert 6,6% unter dem Stand vom Freitagabend.

Vor 22 Jahren gab es den letzten starken Kurseinbruch des Hongkonger Hauptindex am ersten Börsentag nach dem chinesischen Jahr. Damals sorgten Nachrichten über den sich verschlechternden Gesundheitszustand von Denx Xiaoping, der Ende der Siebzigerjahre als starker Mann des Regimes die Reform der chinesischen Wirtschaft einleitete.

Der Hang Seng China Enterprise Index, der die an der Börse Hongkong (HKEx) kotierten Hauptwerte von Unternehmen Festlandchinas erfasst, gab am Donnerstag fast 5% nach. Das war der grösste Sturz seit vergangenem August, als der sogenannte H-Share-Index infolge des Crashs der Festlandbörse ebenfalls abstürzte.

Festlandbörsen bleiben geschlossen

Die Börsen Schanghai und Shenzhen bleiben feiertagsbedingt bis kommenden Montag geschlossen. Der Hang Seng Index hat seit Anfang Jahr über 15% nachgelassen. Mittlerweile tendieren 49 der im Hongkonger Hauptindex versammelten Werte unter ihrem Stand vom 1. Januar.

Zum ersten Mal seit der Finanzkrise notiert das Kurs-Buch-Verhältnis des Hang Seng unter 1, der gesamte Börsenwert ist also geringer als der Buchwert der im Index zusammengefassten Unternehmen.

Die Stimmung der Investoren wird seit Mitte 2015 durch einen beschleunigten Abfluss von Kapital aus China ins Ausland und jüngst durch Ängste vor einem Rückfall der amerikanischen Wirtschaft in die Rezession getrübt.

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