Das Immobilienunternehmen steigert im ersten Halbjahr den Gewinn auch dank einem Steuereffekt. Der Kursspielraum für die Aktien ist begrenzt.
Mobimo (MOBN 267 0.56%) hat insgesamt ein solides Halbjahresergebnis erwirtschaftet. Zwei fertiggestellte Überbauungen in Zürich und Aarau sowie der Zukauf des Fadmatt-Portfolios steuerten einen wichtigen Beitrag an die Mieteinnahmen bei, die erstmals über 60 Mio. Fr. lagen. Im Gewinn profitierte die Gesellschaft von einem steuerlichen Sondereffekt. Für das zweite Semester erwartet sie eine weiterhin gute Nachfrage nach Wohnungen in den städtischen Zentren und eine Steigerung im Entwicklungsgeschäft für Dritte.
Im ersten Halbjahr warf das Drittgeschäft ungewohnt wenig ab. Finanzchef Manuel Itten erwartet bis Ende Jahr einen «substanziell höheren Ergebnisbeitrag», wie er an einer Telefonkonferenz unterstrich. Über das ganze Jahr gerechnet soll der Bereich die übliche Dimension wieder erreichen.
Stattliche Produktpipeline
Einen nächsten Schub für die Mieteinnahmen wird die Überbauung Mattenhof in Kriens bringen. Gemäss CEO Daniel Ducrey sind die Hälfte der Wohnungen und zwei Drittel der Gewerbeflächen vermietet. Mit 10 Mio. Fr. Sollmiete werde die 170-Mio-Fr-Investition eine «schöne, nicht einfach zu kaufende Bruttorendite abwerfen». Zusammen mit fünf weiteren laufenden Bauvorhaben rechnet Mobimo bis 2020 mit 27 Mio. Fr. zusätzlichem Sollmietertrag im Vergleich zu 2018.
In der Pipeline für die nächsten fünf Jahre hat Mobimo Projekte im Umfang von 460 Mio. Fr. für das eigene Portfolio. Dazu kommen Entwicklungsprojekte für Dritte für 880 Mio. Fr. Dank der guten Eigenkapitaldeckung (44%) und der günstigen Fremdfinanzierung (1,88% Durchschnittszins, Tendenz sinkend) ist Mobimo in der Lage, die Entwicklung der stattlichen Produktpipeline zu stemmen.
Leicht höhere Nettorendite
In den ersten sechs Monaten steigerte das Immobilienunternehmen den Gewinn 15% auf 43,6 Mio. Fr. Darin enthalten ist ein positiver Sondereffekt von 11 Mio. Fr. wegen der Unternehmenssteuerreform in den Kantonen St. Gallen und Genf. Die Nettorendite wurde von 3,7 auf 3,8% verbessert. Die Leerstandquote lag auf 4,3%. Damit standen weniger Objekte leer als Mitte 2018, aber mehr als Ende Jahr. Dank der guten Nachfrage soll der Leerstand per Ende 2019 tief bleiben.
Der Erfolg aus Neubewertung betrug 18,8 Mio. Fr. Ducrey betonte, dass das vor allem die eigene Wertschöpfung spiegelt und nur zu einem geringen Teil auf den Diskontierungssatz zurückgeht. Der Rückgang des Betriebsgewinns ist auf das schmalere Drittgeschäft und den Wegfall eines Verkaufserlöses zurückzuführen.
Für Mobimo ist die weitere Verstärkung der Vermietungsbasis notwendig, soll die Dividende (Rendite aktuell 3,7%) künftig durch die Mieterträge gedeckt werden. Das Entwicklungsgeschäft für Dritte kann den Schub gebrauchen, der für das zweite Halbjahr in Aussicht gestellt ist. In den Aktien, die sich am Freitag gut hielten, sind die erwarteten Fortschritte eingepreist. Die Kursprämie von 19% auf dem inneren Wert von 223.30 Fr. je Aktie begrenzt den Kursspielraum.
Die komplette Historie zu Mobimo finden Sie hier. »
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