Nun ist bei den Vorsorgekonten auch die 0,5%-Zinsschwelle gebrochen. Wo Sparer derzeit die besten Konditionen erhalten.
Seit über drei Jahren ist die Zinssituation in der Schweiz stabil. Dennoch setzt sich der Zerfall der Konditionen auf den Vorsorgekonten der Banken auch im laufenden Jahr ungebremst fort. Auf den 1. Juni hat mit der Bank CIC der letzte Anbieter den Zins auf dem 3a-Konto unter 0,5% gesenkt.
Neu werden bei der Bank CIC Vorsorgegelder mit 0,4% verzinst. Man habe sich der Marktsituation angepasst, sagt eine Sprecherin auf Anfrage.
Die besten Konditionen bieten derzeit die Bank WIR sowie die Neue Aargauer Bank. Zu beachten gilt, dass 3a-Konto-Anbieter die Zinsen jederzeit verändern können. Nicht berücksichtigt wurden Anbieter, die 3a-Gelder nur in Kombination mit einem Sparkonto akzeptieren. Sie bieten dank der Bündelung bessere Konditionen – wie zum Beispiel die Tessiner Kantonalbank mit 0,75%.
Die Grossbanken und viele Kantonalbanken offerieren eine deutlich schlechtere Verzinsung. Vorsorgekunden von UBS (UBSG 15.06 -2.65%), Credit Suisse (CSGN 15.165 -2.22%) und PostFinance erhalten 0,2%. Der durchschnittliche Zins für Vorsorgekonten ist im Juni auf rekordtiefe 0,25% gesunken. Am unteren Ende fallen seit geraumer Zeit die Bank Zweiplus und J. Safra Sarasin mit einer Nullverzinsung auf, die Alternative Bank Schweiz gewährt einen winzigen Pro-forma-Zins.
Dass der Zinszerfall im Vorsorgebereich andauert, ist in erster Linie auf die zuletzt künstlich hoch gehaltenen Konditionen zurückzuführen. «Es gibt keinen Grund, für Vorsorgegelder höhere Zinsen zu zahlen als bei Sparkonten», sagt Florian Schubiger von Vermögenspartner. Einige Anbieter hätten die 3a-Konten vor allem als Marketinginstrument benutzt, um neue Kunden zu gewinnen.
Mit der letzten Zinssenkungsrunde sind die Differenzen zwischen den Anbietern kleiner geworden. Es lohnt sich kaum noch, Vorsorgegelder zu einem Anbieter mit besseren Konditionen zu übertragen. Wer mit einem Vorsorgekapital von 50 000 Fr. und jährlicher Maximaleinzahlung in den nächsten fünfzehn Jahren zu einem Anbieter wechselt, der 0,2% mehr Zins zahlt, erzielt ein Plus von 3000 Fr. – auf die Gefahr, in dieser Periode das Konto immer wieder verschieben zu müssen.
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