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17:51 Uhr - 13.12.2016

Meyer Burger muss weiter zittern

Der kriselnde Solarzulieferer führt die Kapitalerhöhung durch. Anleger können bis Donnerstag neue Aktien zeichnen.

Der Handel mit den Bezugsrechten für neue Meyer-Burger-Aktien ist am Dienstag zu Ende gegangen. Derzeit wickelt der Solarzulieferer eine Kapitalerhöhung über die Ausgabe von Bezugsrechten ab. Er wird über die Anzahl ausgeübter Bezugsrechte nach Ablauf der Bezugsfrist am Donnerstag informieren. Dann ist klar, ob das finanziell angeschlagene Unternehmen die Investoren überzeugen konnte und die angestrebten 164,5 Mio. Fr. zusammenbekommen hat.

Altaktionäre erhielten für jede eigene Meyer-Burger-Aktie fünf Bezugsrechte. Eines gibt ihnen das Recht, einen neuen Titel für 0.36 Fr. zu erwerben. Der Bezugsrechtehandel startete am Mittwoch, 7. Dezember, mit einem Preis von 0.44 Fr. pro Recht. Die Rechte verbilligten sich am Montag und Dienstag dann deutlich.

Das ist ein bekanntes Muster. In den letzten Handelstagen werden Aktionäre  aufgefordert, ihre Rechte auszuüben oder zu verkaufen. Tun sie dies nicht, werfen die Depotbanken die Bezugsrechte zum Bestens-Preis auf den Markt, was auf den Preis drückt. Zeitweise waren die Bezugsrechte für 0.17 Fr. zu haben. Am Dienstag, den letzten Handelstag, kostete das Bezugsrecht am Nachmittag 0.22 Fr., halb so viel wie zu Handelsbeginn.

Die Besitzer von Bezugsrechten können bis zum Ende der Bezugsfrist am 15. Dezember, 12 Uhr mittags, ihre Rechte ausüben und neue Aktien zeichnen. Privatanleger sollten von ihrer Bank eine entsprechende Aufforderung erhalten haben.

Das Zustandekommen der Kapitalerhöhung steht unter der Bedingung, dass sie mindestens 160 Mio. Fr. einbringt. Ziel ist es, eine im Frühjahr 2017 fällige Anleihe über 130 Mio. Fr. zu finanzieren. Die Kapitalerhöhung ist das Kernstück eines Sanierungsprogramms, das auch die Anpassung der Bedingungen einer 2020 fälligen Wandelanleihe sowie die Verlängerung von Bankkrediten umfasst. Alle drei Massnahmen stehen in gegenseitiger Abhängigkeit.

Sollten nach Ablauf der Bezugsfrist am Donnerstag nicht alle neuen Aktien durch Ausübung der Bezugsrechte gezeichnet worden sein, hat Meyer Burger (MBTN 0.77 -10.47%) ein Sicherheitsnetz. Vier institutionelle Investoren haben sich bisher verpflichtet, Aktien im Gegenwert von 49 Mio. Fr. zu erwerben. Das entspricht rund 30% des gesamten Volumens der Kapitalerhöhung. Bei den Investoren handelt es sich um Veraison Capital und zCapital, die je 45 Mio. Titel für gesamthaft 32,4 Mio. Fr. übernehmen würden. Beide hatten sich bereits vor Beginn des Bezugsrechtehandels zu einer möglichen Übernahme verpflichtet. Veraison Capital ist zudem bereits ein wichtiger Gläubiger der 2020er-Wandelanleihe.

In der Periode des Bezugsrechtehandels gab es Zusagen von zwei weiteren Investoren – Brustorm mit Sitz in Zug und Carmignac Gestion aus Frankreich. Sie wollen Aktientranchen à 16 respektive 30 Mio. Stück für total 16,6 Mio. Fr. zeichnen.

Die neuen Titel werden ab Dienstag, 20. Dezember, gegen Bezahlung des Bezugspreises geliefert und in den regulären Börsenhandel aufgenommen.

Die komplette Historie zu Meyer Burger finden Sie hier. »

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