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14:27 Uhr - 22.11.2016

Ein Hoch auf US-Aktien

UBS stellt zehn Anlageideen für nächstes Jahr vor. US-Aktien und Emerging Markets kommen gut weg, erstklassige Anleihen am schlechtesten.

«Nur keine Panik», das ist laut UBS (UBSG 15.9 0.38%) Wealth Management die Lehre aus dem ablaufenden Börsenjahr. Wie viele andere haben auch die UBS-Strategen den Brexit und die Trump-Wahl nicht kommen sehen.

Es habe sich aber gelohnt, trotz der Unsicherheiten Ruhe zu bewahren und riskanten Anlagen wie Aktien die Stange zu halten, sagt Mads Pedersen, Leiter der globalen Asset Allocation, bei der Präsentation des Ausblicks 2017. Der globale Aktienindex notiert heute 3% über dem Niveau von Anfang Jahr und 16% über dem Tief im Februar.

Polarisierung der Politik

Auch für das kommende Jahr rechnet UBS mit einer Polarisierung der Politik. In den Niederlanden, Frankreich und Deutschland finden Wahlen statt. Von Trumps politischer Agenda ist bisher noch wenig bekannt.

«Doch entscheidend für die Märkte sind die fundamentalen Wachstumstreiber und das Verhalten der Zentralbanken», sagt Pedersen. Weltweit dürfte sich das Wirtschaftswachstum von derzeit 3,1 auf 3,5% beschleunigen, trotz einer leichten Verlangsamung in China.

Von den Notenbanken sei zu erwarten, dass sie im Zweifel eher eine zu lockere Geldpolitik verfolgen. Deshalb sind gemäss UBS vor allem US-amerikanische und Schwellenländeraktien interessant. Das stattliche Bewertungsniveau an den US-Börsen ist für UBS kein Grund für Zurückhaltung. «Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt unter dem Mittelwert der letzten zwanzig Jahre», sagt Pedersen.

Attraktive Emerging Markets

Die Zuversicht der UBS für die Emerging Markets drückt sich auch in der Empfehlung für einen Korb aus Schwellenländerwährungen aus. Der Korb bestehend aus brasilianischem Real, indischer Rupie, russischem Rubel und südafrikanischem Rand weise einen markanten Zinsvorteil gegenüber den Industrieländerwährungen aus. Letztere werden im Short-Korb durch den australischen Dollar, den kanadischen Dollar und die schwedische Krone repräsentiert.

UBS erwartet, dass die US-Notenbank Fed im Dezember den Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen wird. 2017 dürften zwei oder drei weitere Schritte folgen, bei einem Wirtschaftswachstum von rund 2,5%. Die Grossbank geht davon aus, dass die Inflation stärker steigt als die Zinsen. Daher müssten Anleger auch darüber nachdenken, wie sie ihr Portfolio gegen eine steigende Inflation absichern können.

Die Top-Ten-Anlageideen von UBS für 2017US-Aktien
Schwellenländeraktien
Schwellenländerwährungen
REIT aus Asien-Pazifik
Dividenden und Aktienrückkäufe
Amerikanische Senior Loans
Inflationsgeschützte Bonds (Tips)
Palladium und Platin
Hedge Funds
Erstklassige Anleihen verkaufen

Ein geeignetes Mittel seien US-Staatsanleihen, die an die Entwicklung des Konsumentenpreisindex gebunden sind. Diese sogenannten US-Tips sind ein weiterer UBS-Anlagetipp für das nächste Jahr.

Seit Juni sind die US-Langfristzinsen um fast 1 Prozentpunkt gestiegen. Der Bondausverkauf hat sich nach dem Wahlsieg von Donald Trump noch beschleunigt. UBS erwartet tendenziell weiter steigende Zinsen, doch das Schlimmste sei vorbei. Sie würde aber dennoch erstklassige Anleihen verkaufen.

Bessere Opportunitäten bei Festverzinslichen gebe es bei Emittenten minderer Bonität. UBS empfiehlt aber keine Junk Bonds, sondern Senior Loans in den USA. Das sind Bankdarlehen an Unternehmen ohne Investment-Grade-Rating. Ihr Zinsänderungsrisiko ist wegen der variablen Basisverzinsung gering.

SNB-Zinserhöhung frühestens 2018

Für die Frankenanleger bleibt das Umfeld schwierig. Bei den aktuellen Negativrenditen auf Bundesobligationen sei es fast unmöglich, nach Abzug der Teuerung einen positiven Ertrag zu erzielen, sagt Chefökonom Daniel Kalt. Er rechnet vor: «Um einen realen Zins von 1,2% wie in den vergangenen sieben Jahren zu erreichen, müssten die Konsumentenpreise über zehn Jahre 15% fallen.»

Bis die kurzen Zinsen in der Schweiz wieder positiv werden, müssten sich die Anleger noch lange gedulden. «Wenn alles gut kommt, dann kann die Schweizerische Nationalbank 2018 mit der Erhöhung der Leitzinsen beginnen», sagt Kalt. Er betont aber, dass das keine Prognose ist, sondern ein Szenario. Dazu gehöre, dass die Weltwirtschaft sich weiter erhole, das Fed die Leitzinsen schrittweise erhöhe und die Europäische Zentralbank nächstes Jahr mit der Drosselung des Anleihenkaufprogramms beginne.

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