Seit Freitag steht das US-Embargo gegen sieben russische Oligarchen. Die Wirkung reicht weit über die USA hinaus.
Das US-Embargo trifft auch die Schweizer Banken – besonders Credit Suisse (CSGN 15.89 1.21%) und UBS (UBSG 16.715 0.81%). In den USA drohende Milliardenbussen für Sanktionsbrüche lenken ihr Verhalten weltweit: «Die UBS ist als globaler Finanzdienstleister angehalten, eine Vielzahl rechtlicher und regulatorischer Bestimmungen einzuhalten. In Bezug auf Sanktionen hat die UBS einen global geltenden Standard definiert, wonach mindestens die jeweils aktuell erlassenen Sanktionen der Schweiz, der UN, der EU und der USA berücksichtigt und weltweit umgesetzt werden», teilt UBS mit. Die Stellungnahme der Credit Suisse lautet sinngemäss. Details geben die Grossbanken keine bekannt. Der Schluss liegt jedoch nahe: Auch hierzulande werden die Vermögenswerte der betroffenen Personen eingefroren. Zwei Quellen berichten, dass UBS gar den Handel mit Aktien des von Vekselberg kontrollierten Schweizer Traditionsunternehmens Sulzer (SUN 106.5 0.38%) eingestellt hat. Andere Banken halten den Handel mit Sulzer-Aktien zwar aufrecht, möchten ihren Namen zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht in der Zeitung lesen.
Denn auch sie müssen sich dem Embargo fügen – in Teilbereichen: Die sanktionierten Personen und Unternehmen können auch über Schweizer Banken keine Transaktionen mehr in Dollar ausführen. Sie würden letztlich über eine US-Bank abgerechnet. Und: Die US-Behörden drohen allen Nicht-Amerikanern Strafe an, falls sie wissentlich signifikante Transaktionen mit Sanktionierten durchführen.
Auch aus dem Inland kommt Druck: «Finanzinstitute müssen die Rechts- und Reputationsrisiken, die aus ausländischem Recht erwachsen können, analysieren, minimieren und angemessen kontrollieren», verlangt die Finma. Das gelte auch für den Umgang mit Sanktionen. «Obschon die US-Sanktionen nicht gegen die Schweiz gerichtet sind und in der Schweiz keine rechtliche Wirkung entfalten, können sie wirtschaftliche Konsequenzen für Schweizer Firmen haben», stellt das Staatssekretariat für Wirtschaft fest: Die Schweizer Behörden seien bemüht, ungewollte Auswirkungen der US-Sanktionen zu vermeiden und betroffene Firmen zu unterstützen. Man stehe in Kontakt mit den US-Behörden.
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