Die Immobiliengesellschaft hat 2016 operativ gut gearbeitet und neue Rekordwerte in Umsatz und Gewinn erzielt.
Das Portfolio von unverändert 46 Liegenschaften warf einen rund 6% höheren Mietertrag von 20,4 Mio. Fr. ab. 76% davon stammten aus Wohnnutzung. Die Soll-Miete stieg auf 22,8 Mio. Fr. Dazu trug der Abschluss eines Umnutzungsprojekts in Zürich wesentlich bei.
Der Leerstand lag per Ende 2016 auf 7,1%, nach 7,4% Mitte Jahr und 7% Ende 2015. Ziel ist ein Wert unter 7%. Der Aufwand in der Wiedervermietung ist allerdings beträchtlich, wie CEO Beat Frischknecht an der Jahresmedienkonferenz in Zürich ausführte. Der Konkurrenzdruck in der Ostschweiz nehme zu, besonders weil die Neubautätigkeit unvermindert anhalte. Mit 4% Nettorendite und 5,4% Bruttorendite ist die Ertragskraft von BFW Liegenschaften (BLIN 45.5 0.22%) respektabel.
Unveränderte Dividende
Die höheren Mieteinnahmen kompensierten den gestiegenen Liegenschaftsaufwand deutlich. Dazu kam ein ausserordentlich hoher Erfolg aus Neubewertung (13,2 statt 6,4 Mio. Fr.), was allerdings auch auf einen niedrigeren Diskontsatz zurückzuführen war. Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit erreichte so mit einem Plus von 40% einen Rekordwert. Der Gewinn inkl. Neubewertung stieg markant. Aber auch unter Ausklammerung dieses Effekts wuchs das Ergebnis fast 44%. Frischknecht bezeichnete die Ertragslage als solide.
Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 1.35 Fr. je Aktie erhalten und können zudem an einem Aktienrückkaufprogramm teilnehmen.
Auf der Finanzierungsseite gelang es BFW, Hypotheken längerfristig günstig anzubinden. Die Durchschnittsverzinsung sank auf 1,87%, die durchschnittliche Laufzeit auf 4,3 Jahre. Ein Teil der Hypotheken ist weiterhin mit Zinsswaps und ähnlichen Instrumenten abgesichert. Die Eigenkapitalquote betrug 46,7%. BFW verfügt damit über genügend finanziellen Spielraum, um eigene Projekte voranzutreiben oder das Portfolio zu vergrössern.
Beides steht im laufenden Jahr nicht im Vordergrund. Frischknecht, der ins Verwaltungsratspräsidium wechselt, und Reto Borner, bisher Finanzchef und ab April CEO, ziehen eine Politik der langsamen Schritte vor. Der Wert des Portfolios stieg bis Ende 2016 auf 424,4 Mio. Fr. Der innere Wert je Aktie (NAV) nahm von 36.58 auf 38.73 Fr. zu (ohne Wertanpassung Swap und latente Steuern 41.18 Fr.).
Die an der SIX kotierten BFW-Aktien notieren derzeit um 45 Fr. Sie haben seit ihrem Ausbruch aus dem Seitwärtstrend zu Jahresbeginn den früher üblichen Abschlag mehr als wettgemacht und verkehren nun mit einer Prämie.
Aktienrückkaufprogramm
Kommende Woche, am 22. März, wird BFW das bereits angekündigte Aktienrückkaufprogramm starten. Zehn Jahre nach dem Börsengang will die von Beat Frischknecht kontrollierte Gesellschaft langjährigen Aktionären die Möglichkeit zu einem (Teil-)ausstieg bieten. Zurückgekauft werden maximal 10% des Aktienkapitals im Gesamtwert von höchstens 24,4 Mio. Fr. Aktionäre erhalten je Namenaktie A eine Put-Option (0,1 Put-Option je Namenaktie B) zugeteilt. Jeweils zehn Optionen berechtigen zur Andienung einer Namenaktie A zum Preis von 47 Fr. Das entspricht einer Prämie von 16% auf dem durchschnittlichen volumengewichteten Börsenkurs der letzten 60 Handelstage. Optionen sind bis 4. April an der SIX handelbar. Die Ausübung findet am 6. April statt.
Beat Frischknecht will als direkter und indirekter Hauptaktionär nicht am Programm teilnehmen. Die eingesammelten Aktien sollen spätestens nach der Generalversammlung 2018 vernichtet werden. Die Einführung einer Einheitsaktie ist gemäss Frischknecht nach wie vor kein Thema.
Die komplette Historie zu BFW finden Sie hier. »
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.