Der Pharmakonzern wird am Mittwoch die Halbjahreszahlen präsentieren. Im Fokus stehen die Produkte, die ihm zu langfristigem Wachstum verhelfen sollen.
Novartis (NOVN 78.9 -0.33%) wird am Mittwoch das Halbjahresresultat präsentieren. Vom Pharmakonzern wird gemäss den von Bloomberg erhobenen Analystenschätzungen ein Umsatzwachstum von rund 8% auf 25,6 Mrd. $ erwartet. Der Gewinn je Aktie (um Sondereffekte bereinigt) soll rund 10% auf 2.60 $ zulegen.
Bei den Investoren wird unter anderem der Umsatz von Cosentyx im Fokus stehen. Mit dem Schuppenflechtemittel enttäuschte Novartis zum ersten Quartal. Deshalb ist von Interesse, ob sie zu alter Stärke gefunden hat oder ob sich die Schwäche als nachhaltig herausstellt.
Auch die Erlöskurve von Entresto wird weiterhin Bestandteil der Diskussionen sein. Das Medikament gegen Herzfehler scheint endlich auf Touren zu kommen. Nun muss es Novartis jedoch gelingen, den guten Lauf aufrechtzuerhalten.
Ebenfalls von Interesse wird der Umsatz von Kisqali sein. Das Brustkrebsmedikament ist die Nummer zwei im Markt für Medikamente bei Patientinnen mit HER2-negativem Brustkrebs. Hier steht das Präparat Ibrance von Pfizer (PFE 37.53 0.03%) Novartis vor der Sonne. Dennoch ist Kisqali ein fester Bestandteil der mittelfristigen Wachstumsstrategie.
Der Ausblick für 2018 wird von den Analysten unverändert erwartet. Der Umsatz soll im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Der operative Gewinnzuwachs (vor Sondereffekten) wird im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich gesehen.
Spannender ist der längerfristige Wachstumspfad. Novartis rechnet für 2022 mit einem Gewinn, der höher liegt als der von 2017. Die Frage ist jedoch, wie bedeutend der Zuwachs ausfallen wird. Novartis wird in den nächsten Jahren weiterhin den Ablauf des Patents bei einigen bisherigen Blockbuster-Medikamenten zu beklagen haben.
Für Zuversicht sorgt das jüngste Urteil des US-Patentamts. Es hat ein Dosierungsschema für das Multiple-Sklerose-Mittel Gilenya bis 2027 für gültig erklärt. Investoren erhoffen sich nun eine Verzögerung für Generika, die ursprünglich für 2019 erwartet wurden.
So oder so geben Analysten Novartis Kredit. Sie rechnen bis 2022 mit einem Umsatz von 61 Mrd. $. Das würde einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 4,4% entsprechen.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.