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00:38 Uhr - 19.01.2017

US-Notenbank peilt nächsten Zinsschritt an

Das Federal Reserve schätzt die Konjunkturlage in den USA als solid ein. Notenbankchefin Yellen ist optimistisch, die Zinsen im Lauf des Jahres weiter straffen zu können.

Die amerikanische Wirtschaft ist in den vergangenen Wochen weiterhin in «anständigem Tempo» gewachsen. Zudem drücken die Unternehmen Zuversicht aus, was die Aussichten für 2017 betrifft.

Diese Einschätzungen gehen aus dem jüngsten Konjunkturbericht hervor, den das Federal Reserve am Mittwoch veröffentlicht hat. Auch Beige Book genannt, beschreibt er die Wirtschaftsentwicklung in den zwölf Distrikten der US-Notenbank.

Den letzten Bericht hatte das Fed Ende November veröffentlicht. Nach dem überraschenden Ausgang der US-Wahlen war damals in verschiedenen Branchen Unsicherheit mit Blick auf den Regierungswechsel in Washington aufgekommen.

Trump hält Unternehmen auf Trab

Auch im aktuellen Beige Book finden sich Hinweise, dass in einigen Branchen Ungewissheit betreffend der angekündigten Veränderungen im regulatorischen Umfeld herrscht. Speziell in den Distrikten Dallas und Cleveland blicken aber auch diverse Unternehmen der Präsidentschaft von Donald Trump zuversichtlich entgegen.

Positiv schätzt das Federal Reserve die Lage am Arbeitsmarkt ein: «Aus vielen Distrikten heisst es, dass der Arbeitsmarkt 2017 voraussichtlich weiter anziehen wird», steht im gut dreissig seitigen Report. Damit werde «der Aufwärtsdruck bei den Löhnen wahrscheinlich steigen.»

«Es ist fair zu sagen, dass die Wirtschaft im Bereich von Vollbeschäftigung ist und die Inflation sich auf unser Ziel zubewegt», sagte Fed-Chefin Janet Yellen während eines Referats am Mittwoch. Offiziell strebt die US-Notenbank jährlich 2% Teuerung an.

Graduelle Straffung der Geldpolitik

Unter diesen Voraussetzungen sei es sinnvoll, den Stimulus der Geldpolitik graduell zurückzufahren, meinte Yellen während ihres Auftritts vor dem Commonwealth Club in San Francisco. Weitere Zinserhöhungen seien aber «davon abhängig, wie sich die Wirtschaft über die nächsten Monate entwickelt».

Die nächste Sitzung der US-Währungshüter findet Ende Monat statt. An ihrem letzten Treffen haben sie den Leitzins leicht auf 0,5 bis 0,75% erhöht und für 2017 drei weitere Schritte in Aussicht gestellt. An den Finanzmärkten wird die nächste Zinserhöhung jedoch frühestens Mitte Jahr erwartet.

An den Börsen in New York war die Stimmung am Mittwoch durchwachsen. Der Dow Jones Industrial gab 0,1% auf 19’805 nach wogegen der S&P 500 und der Nasdaq Composite fester tendierten. Nach den deutlichen Abgaben vom Vortag erholte sich der Dollar etwas. Die Zinsen auf zehnjährige Staatsanleihen stiegen 6 Basispunkte auf 2,39%.

Yellen wird am Donnerstag an der Universität Stanford eine weitere Rede halten. Gemäss dem Titel „Der Ausblick zur Wirtschaft und die Vorgehensweise der Geldpolitik“ könnte das Referat wichtig für die Finanzmärkte werden.

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