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11:13 Uhr - 12.03.2015

Swatch Group setzt auf NFC-Technologie

Smart soll sie sein, die neue Swatch aber kein Handgelenkcomputer. CEO Nick Hayek kann dazu das Knowhow aus dem gut ins 2015 gestarteten Konzern nutzen.

“Near Field Communication” (NFC) heisst die Technologie, mit der Swatch Group (UHRN 83.75 1.45%) (UHR 430.3 2.23%) künftig Uhren ausstatten will. „Wir wollen unseren Uhren zusätzliche Funktionen mitgeben. Es ist nicht unser Ziel, das Mobiltelefon ans Handgelenk zu bringen“,  erklärt CEO Nick Hayek die Antwort seines Unternehmens an die Hersteller von Smartwatches aus der IT-Branche. Kernstück ist eine Antenne und ein Chip, der individuell mit Funktionen bestückt werden kann. Beide sind leicht in die Uhr zu integrieren.

Im Mittelpunkt steht eine Bezahlfunktion, so dass mit der Uhr im Laden bargeldlos bezahlt werden kann. In wichtigen Märkten ist Swatch Group dazu Kooperationen mit Finanzgesellschaften eingegangen. So in der Schweiz mit einer noch nicht genannt sein wollenden Bank, in China mit der Kreditkartenorganisation Union Pay und weltweit mit der Kreditkartenfirma, die die Olympischen Spiele sponsert (Visa).

„Wir haben dank unserer Batterie- und Chipproduktion die NFC-Technologie, nun geht es um die Anwendung“, sagt Hayek an der Bilanzmedienkonferenz in Corgémont am Sitz von Swiss Timing. Zum Zeitpunkt des Markteintritts blieb er unbestimmt, mit NFC ausgerüstete Uhren sollen „in den nächsten Monaten“ auf den Markt kommen. Nicht nur die Marke Swatch soll sie anbieten, auch für eine Omega mit Co-Axial-Werk sei die Technologie geeignet.

Der Aufpreis für eine NFC-Swatch im Vergleich zu einem herkömmlichen Modell dürfte um 10 Fr. betragen, wie am Rand der Konferenz zu erfahren war.

Zielgruppenspezifische Zusatzfunktionen

Unabhängig von der NFC-Technologie bringt Swatch die Modellreihe Swatch Touch Zero auf den Markt, Uhren mit auf das jeweilige Zielpublikum ausgerichteten Zusatzfunktionen. Die für Sommer geplante Zero One richtet sich an Beachvolleyballer. Es folgen im Winter Freerider, anschliessend Surfer sowie Olympioniken und ihre Anhänger. Die bisher letzte geplante Version hat Kochbegeisterte im Visier.

Das Potenzial der Swatch Touch Zero Linie sei gross, auch weil es sich an Leute mit unterschiedlichen Interessen richte, sagt Hayek. 4 bis 5 Mio. Stück  könnten schon abgesetzt werden, schätzt er. Der Anteil der NFC-Modelle an der Gesamtproduktion der Marke Swatch  dürfte in fünf Jahren 10 bis 15% erreichen.

Guter Jahresauftakt

Mit dem Geschäftsgang des Konzerns in den ersten beiden Monaten dieses Jahres (die bereits bekannten Zahlen zu 2014 siehe Tabelle) ist Hayek sehr zufrieden. Umsatz und Ertrag entwickelten sich in Lokalwährungen „ausgezeichnet“. Weltweit stimme die Nachfrage, so dass er ein „dynamisches Jahr“ erwarte. Auf genauere Angaben liess sich Hayek wie gewohnt nicht ein.

Der schrittweise Ansatz in der Entwicklung multifunktionaler Uhren fand ebenso die Zustimmung der Investoren wie der Ausblick. Die Inhaberaktien Swatch Group führten am Donnerstag die Gewinnerliste im Swiss Market Index an. Sie verkehren zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 für das laufende Jahr. Eine Steilvorlage für überdurchschnittliche Kursfortschritte ist das nicht. Einiges hängt davon ab, ob das Unternehmen die Uhrenmesse Baselworld erfolgreich gestalten kann.

 

Die komplette Historie zur Swatch Group finden Sie hier.»

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