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18:16 Uhr - 02.03.2018

SIX Payment: Jetzt geht es ums Geld

Der Verkaufsprozess der Paymentdienstleister-Einheit der Börsenbetreiberin SIX Group kommt voran. Jetzt ist der Käuferkreis eingeschränkt worden.

Die Börsenbetreiberin SIX Group hat beim Verkauf der Sparte Payment Services die letzte Phase eingeläutet. Gemäss Informationen von «Finanz und Wirtschaft» sind noch drei Anbieter im Rennen um die Übernahme der Tochter. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen französischen, einen deutschen und einen skandinavischen Bieter. Die SIX-Gruppe äussert sich nicht zu Details des Verkaufsprozesses.

Bei den Bietern handelt sich wohl um Concardis aus Deutschland, Nets aus Dänemark und aus Frankreich entweder Ingenico oder Worldline. Schon für kommende Woche werden die Vertreter der Bieter erneut in Zürich erwartet und sollen ihre Vision detaillierter darlegen. Gleichzeitig erhalten sie letzte Informationen, um ein verbindliches Angebot zu erstellen.

Der Verwaltungsrat der SIX Group, vor allem bestehend aus Vertretern von Banken, muss den Käufer sorgfältig auswählen. Denn das eigene Geschäft wird in ein grösseres Gebilde eingebracht. Im Gegenzug beteiligt sich SIX an der neuen Einheit mit einem bedeutenden Aktienanteil. Somit erlaubt die Einverleibung der SIX-Einheit einem Payment-Dienstleister eine Konsolidierung in Europa mit der Vergrösserung des deutschsprachigen Marktes.

Die Transaktion der SIX Group ist komplizierter als ein «einfacher» Verkauf. Wegen der angestrebten Beteiligung muss SIX eine Reverse Due Diligence durchführen, also den Käufer auf Herz und Nieren prüfen, so, wie es die Käufer mit SIX machen. Dass SIX, die sich in Besitz der Banken befindet, beteiligt sein will, hat mit der künftigen Beziehung zu tun: Der Käufer wird den Schweizer Banken in Zukunft Dienstleistungen erbringen. Zudem verlangt die Verkäuferin eine gewisse Sicherheit für die rund tausend Mitarbeiter.

SIX Payment Services wurde im Herbst von der SIX-Gruppe unter dem Code-Namen «Florida» ins Schaufenster gestellt. Die Einheit umfasst sämtliche Zahlungsverkehrsdienstleistungen, was auch das Bereitstellen der Endgeräte für Kartenzahlungen in den Läden einschliesst. Das Geschäft erzielt auf Stufe Ebitda einen Betriebsgewinn von rund 100 Mio. Fr.

SIX Group plant, die Transaktion im zweiten Quartal abzuschliessen. Die Branche der Zahlungsanbieter wird gerade umgewälzt; was auf den Markt kommt, erzielt hohe Bewertungen. Deshalb wird für SIX Payment Services eine Bewertung von 1,5 bis 2 Mrd. Fr. veranschlagt.

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