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11:00 Uhr - 21.09.2020

Bitcoin profitiert von Stützungskäufen

In der Berichtsperiode fiel der Bitcoinkurs von 12'000 zeitweise unter 10'000 $. Per saldo ergibt sich eine Steigerung von 7,6%.

Der Preis von Bitcoin (Bitcoin 10852.990231 -0.79%) fiel kurzfristig unter die 10’000-$-Schwelle, worauf Stützungskäufe ihn wieder über diese psychologisch wichtige Marke hoben. Diese Entwicklung signalisierte den Anlegern neue Stärke, worauf der Bitcoin in Richtung 11’000 $ marschierte.

Auch diese Hürde wurde gegen Ende der Berichtsperiode überwunden, wenn auch mit weniger Momentum. Seither dümpelt der Preis um diese 11’000 $. Wird diese Marke deutlich genommen und kann sich die bullische Tendenz halten, liegt das nächste Preisziel bei 14’000 $.

Die Anlegerstimmung hat sich nach dem Kurssturz des Bitcoins von 12’000 auf 10’000 $ zu Beginn des Septembers normalisiert. Das spiegelt sich auch im Fear & Greed Index, der mit einer simplen Zahl die Emotionen und die Sentiments des Kryptomarktes misst. Er stand bis vor kurzem noch auf Angst und ist nun auf neutral geschwenkt.

Die Volatilität von Bitcoin befindet sich aktuell auf so tiefem Niveau wie zuletzt Ende Juli. In der Vergangenheit folgte oft eine starke Bewegung in die eine oder die andere Richtung, wenn die Volatilität von Bitcoin über längere Zeit komprimiert war.

Den Einsatz verdoppeln

MicroStrategy, ein Nasdaq-Unternehmen, dessen CEO, Michael J. Saylor, den Dollar durch Bitcoin als Reservewährung ersetzt hat, stockte um weitere 16’796 Bitcoin auf und erhöhte den Bestand auf ein Total (FP 30.23 -3.12%) von 38’250 Bitcoin bei einem Einstandswert von 11’111 $ pro Bitcoin. Das entspricht einem Gesamtwert von 425 Mio. $. Die Planung und die Umsetzung einer solchen Initiative belaufen sich auf sechs bis zwölf Monate, je nach Grösse und Stakeholder des Unternehmens.

Ist für das kommende Jahr mit weiteren Unternehmen zu rechnen, die von Fiatwährungen auf Bitcoin als Reservewährung wechseln? Und was wären die Folgen für den Bitcoinpreis? Im Schnitt werden 144 Blocks pro Tag geschürft. Mit einer Vergütung von 6.25 Bitcoin pro Block macht dies summa summarum 900 Bitcoin pro Tag – bei einem Maximum von 21 Mio. Bitcoin. Mit einem solch limitierten Angebot an Bitcoin reichen einige wenige Blue-Chip-Unternehmen, die diesen Schritt vollziehen, und der Preis würde sich sehr schnell Richtung 100’000 $ bewegen.

Erhitzung im DeFi-Markt

Der Decentralised-Finance-(DeFi-)Markt sorgt wieder vermehrt für Gesprächsstoff. Der Total Value Locked (TVL), die aktuelle Messlatte für die Adaption, beträgt zurzeit 9,77 Mrd. $, was gleichzeitig das neue Allzeithöchst ist. Die Korrektur zu Beginn des Monats aufgrund des vermeintlichen «Exit Scam» von Chef Nomi, dem Hauptentwickler des Sushiswap-Protokolls, hat den DeFi-Markt nur kurzfristig zurückgeworfen.

Der Druck der DeFi-Gemeinschaft auf Chef Nomi wurde so gross, dass dieser in einer überraschenden Kehrtwende alle Kryptos retournierte. Trotz diesem Lichtblick scheinen die Anleger das Interesse an Sushiswap, was nichts anderes als eine Fork (Kopie) von Uniswap war, zu verlieren und kehren nun zum Original-Uniswap zurück, das nun über 1 Mrd. $ an täglicher Liquidität aufweist und die Nummer eins im DeFi-Markt ist.

Central Bank Digital Currencies (CBDC) im Vormarsch

Das Unternehmen MasterCard, einer der grössten Zahlungsdienstleister, hat kürzlich seine Sandbox für zentralbankemittierte digitale Währungen enthüllt. Banken und weitere Finanzdienstleister haben die Möglichkeit, in dieser Testumgebung mit digitalen Währungen zu experimentieren.

MasterCard will sich damit als präferierter Partner in diesem neuen, von Zentralbanken dominierten Ökosystem positionieren. Was die Konsequenzen für die traditionellen Banken sein werden, wenn Zentralbanken und Konsumenten wegen Central Bank Digital Currencies anfangen, direkt zu interagieren, wird sich zeigen.

Bitcoin-Finanzierungsrate geht negativ

Die Finanzierungsrate für die Bitcoin-Swaps, ein derivatives Instrument, hat nun an mehreren Kryptobörsen auf negativ gedreht; über den grössten Teil des Sommers war sie positiv. Die Finanzierungsrate ist das Bindestück zwischen dem Preis von Bitcoin und dem des Bitcoin-Swap, des Derivats. Eine positive Finanzierungsrate bedeutet, dass Long-Positionen (Käufer) die Short-Positionen (Verkäufer) bezahlen und umgekehrt im Fall einer negativen Finanzierungsrate.

Knapp 85’000 Bitcoin haben ihren Weg auf die Ethereum-Blockchain gefunden; dies entspricht 0,45% der Bitcoin im Umlauf. Bitcoin, als das erste und etablierteste Krypto, findet immer mehr Verwendung als Sicherheit im DeFi-Ökosystem. Wrapped BTC ist das Protokoll mit den meisten hinterlegten Bitcoin, und zwar vereint es zwei Drittel der auf der Ethereum-Blockchain repräsentierten Bitcoin. Bitcoin auf Ethereum sind seit Juni 2020 um über 1500% gewachsen.

Die Etablierung von Bitcoin als Sicherheit im Kryptomarkt reduziert das verfügbare Angebot an Bitcoin, wie die Käufe von MicroStrategy und Finanzvehikeln wie dem Grayscale Bitcoin Investment Trust. Im Gegensatz zu Fiatwährungen können Bitcoin nicht einfach aus Luft generiert werden; das Angebot ist und bleibt bei 21 Mio. Einheiten Bitcoin.

Mehr Rechtssicherheit in Crypto Nation Switzerland

Der Schein der Crypto Nation Switzerland war immer grösser als das Sein. Bis jetzt zumindest. Am 10. September hat der Ständerat, wie bereits zuvor der Nationalrat, den Vorschlag für das DLT-Gesetz («Anpassung des Bundesrechts an Entwicklungen der Technik verteilter elektronischer Register») einstimmig angenommen. Diese längst fällige Anpassung eliminiert rechtliche Barrieren für Krypto- und Blockchain-Unternehmen und ermöglicht weitgreifende Innovation rund um Distributed Ledger Technology in der Schweiz.

Die Meinung des Autors muss nicht mit derjenigen der Redaktion übereinstimmen.

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