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18:42 Uhr - 30.06.2015

Spekulative Höhenflüge und einige Abstürze

Ein Biotech-Titel steht an der Spitze des SPI. Das Schlusslicht ist eine Immobilienfirma.

Wer auf Schweizer Small und Mid Caps gesetzt – und beispielsweise in den SPI (SXGE 8918.62 -0.9%) investiert – hat, ist zur Mitte des Jahres eben aus. Wer die Dividenden mitgenommen hat, hat damit knapp die Bankspesen decken können. Wer mehr wollte, brauchte Mut.

zoomUnter den Rennern des ersten Halbjahres befinden sich zwei Biotech-Gesellschaften. Die erst im Herbst 2014 an die Börse gelangte Molecular Partners (MOLN 35.05 1.15%) entwickelte im zweiten Quartal 2015 kräftig Schub und sicherte sich den zehnten Platz der besten SPI-Titel.

An die Spitze des Tableaus hievte sich in der ersten Jahreshälfte Cytos (CYTN 0.56 -3.45%). Der Kurs des hochspekulativen Werts verfünffachte sich zwischenzeitlich im Rahmen einer Umschuldungssituation, das Momentum ist jedoch bereits wieder verflogen. Denn die Zukunft des immer wieder mit Liquiditätsproblemen kämpfenden einstigen Biotech-Hoffnungsträgers ist weiterhin ungewiss.

Praktisch nur Aufwind kennen derzeit die Titel von Mobilezone (MOB 17.1 0.59%). Der Schweizer Mobilfunkdienstleister versucht erneut in Deutschland Fuss zu fassen und hat über eine Akquisition das Wachstum befeuert. Die Aktien avancierten im bisherigen Jahresverlauf 60% und sicherten sich zur Jahresmitte den zweiten Rang.

Auf Platz drei schaffte es die kleine Finanzboutique Compagnie Financière Tradition. Knapp am Podest vorbeigeschrammt sind die Liebhabertitel der BVZ (BVZN 436.25 2.65%) Holding, deren Herzstück die Matterhorn-Gotthard-Bahn bildet. Dem starken Franken zum Trotz erleben die Aktien der vom Tourismus abhängigen BVZ eine deutliche Bewertungsexpansion.

zoomAm unteren Ende der Rangliste haben sich zwei Immobiliengesellschaften eingereiht. Nach einem grossen Verlust war das Eigenkapital der von Victor Vekselberg kontrollierten Züblin (ZUBN 0.45 -8.16%) so weit geschrumpft, dass die Immobilienfirma dieses Jahr eine Kapitalerhöhung beschliessen musste, was sie an den Schluss der Rangliste abrutschen liess. Nicht so arg steht es um Peach Property (PEAN 10.4 0.48%), die sich vom Entwickler von Luxusimmobilien vermehrt zum Bewirtschafter von Bestandesliegenschaften verändern will. Der strategische Schwenk wird von der Börse mit einem Abschlag auf den Buchwert quittiert. Ähnlich ergeht es dem Backwarenhersteller Aryzta (ARYN 46.1 -2.14%), dessen rege Kauf- und Verkaufsstrategie Skepsis erzeugt.

Nicht vom Frankenschock erholt hat sich AFG, an der Unternehmer Michael Pieper mit rund einem Viertel beteiligt ist. Anlagenbauer Schlatter (STRN 36.55 -1.22%) hat sich gar frisches Kapital beschafft, um die neue Wechselkurssituation zu stemmen.

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