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14:45 Uhr - 20.05.2016

Schmolz + Bickenbach schreibt Verlust

Der Luzerner Hersteller von Speziallangstahl geht davon aus, dass das erste Quartal den Tiefpunkt des Jahres markiert hat. Eine Steigerung tut Not. Die Zeichen dafür stehen nicht schlecht.

Es ­gibt nichts zu beschönigen: Die Zahlen von Schmolz + Bickenbach (STLN 0.64 -1.54%) zum ­ersten Quartal ernüchtern. Ein Fünftel weniger Umsatz und rote Zahlen bereits auf Stufe Betriebsgewinn (Ebit) verur­sachen Stirnrunzeln. Doch überraschen können sie nicht. Die Stahlbranche bewegte sich letztes Jahr in abschüssigem Gelände, die Krise verschärfte sich von Quartal zu Quartal.

Auch im Berichtsquartal habe sich das Marktumfeld als nochmals schwieriger erwiesen als in den drei Monaten davor, hält der Hersteller von Speziallangstahl fest. In allen Segmenten und Regionen sei weniger ab- und umgesetzt worden als erwartet. So kann ein Vorjahresvergleich nur schlecht ausfallen.

Grund zur Hoffnung

UnternehmenszahlenzoomDoch es gibt Grund für leise Hoffnung: Der Absatz ist weniger gesunken als befürchtet und zeigt zu den beiden Vorquartalen wieder steigende Tendenz; die Bruttomarge wurde dank einer strategiekonformen Verbesserung des Produktmix leicht erhöht; die Nettoverschuldung per Ende März liegt klar unter Vorjahr (vgl. Tabelle).

Dazu kommt, dass sich das Marktumfeld auf das Quartalsende hin stabilisiert hat, was CEO Clemens Iller erwarten lässt, «dass das erste Quartal den Tiefpunkt des Jahres markiert hat». Die Erwartung wird gestützt durch höhere Rohmaterialpreise, was höhere Verkaufspreise ermöglicht und Druck von den Legierungszuschlägen nimmt. In Summe verspricht das Vorteile.

S+B weist allerdings darauf hin, dass die Entwicklung der Rohmaterialpreise mit Unsicherheit behaftet bleibe. Von einer Trendumkehr könne noch nicht gesprochen werden. Die Marktbedingungen würden sich wohl das ganze Jahr über herausfordernd präsentieren. Das verleiht den eingeleiteten Mass­nahmen zur Stärkung des Unternehmens noch mehr Gewicht.

Prognose und Mittelfristziel bekräftigt

Dank den internen Programmen und der jüngst eingetretenen Entspannung im Marktumfeld fühlt sich das Management genug wohl, um die Jahresprognose zu bestätigen – eine Absatzmenge auf Vorjahresniveau sowie einen bereinigten Ebitda von 150 bis 190 Mio. € zu erreichen (2015: 1763 Kilotonnen und 170 Mio. €). Im Gewinn je Aktie ist gestützt darauf eine schwarze Null möglich (FuW-Schätzung: 0.02 Fr.).

Das ebenfalls bestätigte Mittelfristziel von mehr als 8% Ebitda-Marge über den Zyklus lässt vieles offen. Entsprechend gross ist die Schätzunsicherheit. Unter der Voraussetzung eines leicht steigenden Umsatzes liegen 0.06 bis 0.09 Fr. oder mehr im Rahmen des Möglichen. Für 2018 ergibt das ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 bis 10. Der niedrigere Wert lässt den Aktien Raum nach oben, der höhere nicht. Für eine Kaufempfehlung reicht das kaum.

Die komplette Historie zu Schmolz+Bickenbach finden Sie hier. »

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