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23:43 Uhr - 07.03.2016

Vontobel verliert ihren Star

Der New Yorker Fondsmanager Rajiv Jain macht sich selbständig. Sein Ruf verhalf Vontobel in den vergangenen Jahren zu rasantem Wachstum im Asset Management. Nun drohen der Bank Greldabflüsse.

Der Tag ist gekommen. Die Bank Von­tobel verliert ihren Investment-Star, Rajiv Jain (Bild). Der gebürtige Inder war der Kopf des Standorts New York, der die Hälfte der von Vontobel (VONN 43.6 -3.75%) im Asset Management verwalteten Vermögen von knapp 100 Mrd. Fr. betreut.

Der Bereich ist der Wachstumstreiber der Bank. Der Ertrag verdoppelte sich in den letzten fünf Jahren, der Gewinn hat sich nahezu verdreifacht. Das Asset Management zog jeweils rund viermal mehr Neugeld an als das Private Banking – eine Leistung, die zu einem grossen Teil den Fähigkeiten von Jain zugeschrieben wird. Nun herrscht ­Befürchtung, die durch Jain angezogenen Gelder könnten mit ihm weiterziehen.

Sein Abgang – Jain soll selbst gekündigt haben, um sich selbständig zu ­machen – hat den Kurs der Vontobel-­Aktien am Dienstag zwischenzeitlichen um nahezu 10% in die Tiefe gerissen. Derweil bemüht sich Vontobel um Schadenbegrenzung: Es gebe Regelungen, die die Interessen der Bank schützten, heisst es offiziell. Dem Vernehmen nach ist damit ein einjähriges Konkurrenz- und Abwerbeverbot gemeint.

Wirkungsvoller für die Treue der zurückbleibenden Teammitglieder gegenüber Vontobel dürfte indes sein, dass mit Jain der bestbezahlte Mitarbeiter aus dem New Yorker Vergütungspool ausscheidet, den er mit einem kolportierten Jahressalär von gegen 70 Mio. $ grösstenteils für sich beanspruchte. Nachfolger von Jain wird Matthew Benkendorf, der seit 1999 für Vontobel in New York arbeitet und die dortigen Investmentprozesse mitentwickelt hat.

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