Der Baustoffzulieferer beginnt am Donnerstag ein neues Aktienrückkaufprogramm. Er kann bis zu 10% der Aktien zurückkaufen. Das Programm dauert bis Frühjahr 2018.

Forbo (FORN 1038 0.29%) hat zu Wochenbeginn die Details zum Aktienrückkaufprogramm 2015 bis 2018 veröffentlicht. Demnach sollen bis März 2018 bis zu 10% des Kapitals erworben werden, was 199 000 Titeln entspricht. Zum aktuellen Kurs von 1040 Fr. weist das Volumen damit theoretisch einen Wert von 200 Mio. Fr. auf.

Drittes Programm seit 2013

Es handelt sich um das dritte Programm seit Herbst 2013. Zunächst wurden bis April 2014 100 000 Stück (4,4% des Kapitals) und dann bis April 2015 160 000 (7,44%) erworben. Wie viele Mittel Forbo dafür einsetzte, wird nicht publiziert. Es dürften mehr als 200 Mio. Fr. gewesen sein. Mit dem laufenden Rückkauf werden etwa 400 Mio. Fr. zusammenkommen.

Das Geld stammt zum grossen Teil aus dem Ende 2011 besiegelten und im März 2012 vollzogenen Verkauf der Industrieklebstoffe sowie aus selbst erarbeiteten Mitteln. Das damalige Versprechen des Managements, den Erlös aus der Devestition für organisches Wachstum, Akquisitionen und Aktienrückkäufe zu investieren, wurde bisher nur in letztgenanntem Punkt eingehalten.

Akquiriert hat Forbo, an der Unternehmer und Investor Michael Pieper  knapp 31% hält, nichts Nennenswertes. Wachstum wird kaum erzielt (vgl. Grafik). Im laufenden Jahr – primär wegen des Frankenschocks – erst recht nicht, denn im Bereich Bodenbeläge (Flooring Systems) sank der Umsatz im ersten Halbjahr sogar in Lokalwährungen 2,1%, der Bereich Antriebs- und Transportbänder (Movement Systems) erhöhte die Einnahmen immerhin 8,3%. Der Gewinn im fortzuführenden Geschäft zeigt keine Dynamik.

Luxuriös finanziert

Die finanzielle Situation bleibt allerdings trotz der Aktienrückkäufe luxuriös. Per Ende Juni meldete Forbo 177 Mio. Fr. Nettoliquidität. Das Eigenkapital erreicht weiterhin zwei Drittel der Bilanzsumme. Dank stetem Mittelzufluss wird Forbo das Luxusproblem solider Finanzen trotz Aktienrückkauf nicht los. Mehr Fantasie das Managements, die Mittel in spürbares Umsatz- und Gewinnwachstum umzumünzen, würde den Aktien guttun.

Die komplette Historie zu Forbo finden Sie hier. »

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