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18:39 Uhr - 12.12.2014

Neue Kräfte an der Spitze der Jacobs-Gruppe

In der Holding und in der Stiftung der Jacobs-Familie übernehmen die jüngeren Geschwister die Leitung.

(GA/awp) Andreas und Christian Jacobs übergeben die Führung der in Zürich ansässigen Gruppe nach zehnjähriger Tätigkeit an ihre jüngeren Geschwister Philippe, Nicolas und Lavinia. Der 30-jährige Philippe und der 32-jährige Nicolas übernehmen von ihrem Bruder Andreas an der Generalversammlung im März 2015 gemeinsam das Verwaltungsratspräsidium der Jacobs Holding, wie die Gruppe am Freitag mitgeteilt hat. Andreas Jacobs bleibt Mitglied des Verwaltungsrats.

Neue Beteiligungen

Die Gruppe rüstet sich für eine Diversifikationsstrategie mit mehr Beteiligungen, die sie aktiv mitgestalten will. Das Geld soll in drei, vier Beteiligungen zu je 300 bis 500 Mio. Fr. investiert werden. Kernstück bleibt die Beteiligung am weltweit grössten Schokolade- und Kakaoverarbeiter Barry Callebaut (BARN 1013 -2.13%) (Wert 3,4 Mrd. Fr.). Daneben umfasst das Firmenportfolio zwei landwirtschaftliche Unternehmen. Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» schätzt das Familienvermögen heute auf 7 bis 8 Mrd. Fr. Die neu zu investierenden Mittel stammen aus dem Verkauf der Beteiligung am Zeitarbeitskonzern Adecco (ADEN 65.1 -1.51%). Der Erlös soll rund 2,5 Mrd. Fr. betragen haben. In welche Richtung die Jacobs Holding anlegen will, geht aus der am Freitag veröffentlichten Mitteilung nicht hervor.

An der Spitze der Stiftung wird ab April 2015 die 34-jährige Lavinia Jacobs stehen, die ihren Bruder Christian ablöst. Er soll die Stiftung als Ehrenpräsident weiter begleiten.

Wechselvolles Engagement

Christian und Andreas Jacobs hatten die Jacobs-Gruppe schrittweise von ihrem inzwischen verstorbenen Vater Klaus Jacobs übernommen. Der aus Deutschland in die Schweiz ausgewanderte Erbe des Kaffeeimperiums Jacobs hatte dieses 1982 mit dem Schokoladehersteller Suchard zusammengeführt. 1990 verkaufte er dieses Geschäft an den US-Konzern Philip Morris. Klaus Jacobs war in den Neunzigerjahren auch die treibende Kraft im Zusammenschluss der Kakaoverarbeiter Cacao Barry aus Frankreich und Callebaut aus Belgien.

Unter der Ägide von Klaus Jacobs stieg die Familie zudem in das Personaldienstleistungsgeschäft ein. 1991 übernahm sie die Zeitarbeitsfirma Adia, die Klaus später mit dem französischen Rivalen Ecco zu Adecco fusionierte.

2013 erwirtschaftete die Jacobs Holding insgesamt einen Gewinn von gut 73 Mio. Fr. Vom Ertrag der Investitionen profitiert die Stiftung Jacobs Foundation, die Klaus Jacobs 1989 in Zürich gegründet hatte. Die weltweit tätige Stiftung fördert Forschungsprojekte, Interventionsprogramme für Jugendliche und wissenschaftliche Institutionen mit einem Jahresbudget von rund 40 Mio. Fr.

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