Der Ertrag sinkt, die Kosten steigen, doch der Gewinn bleibt exakt auf Vorjahreshöhe.
Bank Linth (LINN 491.5 0.72%) hatte ein «starkes erstes Halbjahr», das «operativ ausgezeichnet» lief und einen «sehr guten Gewinn» zeigte, beurteilt das Management des mehrheitlich zur Liechtensteinischen Landesbank gehörenden Institut den eigenen Semesterausweis.
Diesen kann man auch anders lesen: Das tiefe Zinsniveau drückte den Erfolg aus der gewichtigsten Ertragssäule, dem Zinsgeschäft, 7,7% oder 2,4 Mio. auf 29,2 Mio. Fr. Nach Wertberichtigungen betrug das Minus gegenüber der Vorjahresperiode sogar fast 4,5 Mio. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg 3,6% auf 9,2 Mio. Fr. Der Erfolg aus dem Handel sprang dank ausserordentlich vielen Devisentransaktionen ein Drittel auf 3,1 Mio. Fr.
Insgesamt sank der Geschäftsertrag im Semester 5,6% auf 42,8 Mio. Fr. Derweil erhöhte sich der Geschäftsaufwand 6,1% auf 29,2 Mio. Fr. – hauptsächlich wegen der 4,15 Mio. $ teuren Einigung im US-Steuerstreit, die die Periodenrechnung mit 1,8 Mio. Fr. belastete.
Trotz rückläufigen Ertrags und gestiegener Kosten weist die Bank Linth einen Gewinn von 11,5 Mio. Fr. aus – exakt auf Vorjahreshöhe. Wie ist das möglich bei einem Geschäftserfolg, der doch 24% unter Vorjahr lag? Man löst 3,8 Mio. Fr. Rückstellungen und Reserven auf.
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