Der Börsengang der Konsumgütersparte von GlaxoSmithKline ist der grösste seit mehr als einem Jahrzehnt.
(Reuter) Die Konsumgüter-Sparte des britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSKl 13.93 -18.91%) (GSK) muss sich unter dem Kunstnamen Haleon seit Montag allein an der Londoner Börse bewähren. Die Aktien des Herstellers von Pflegeprodukten wie «Sensodyne»-Zahncreme und verschreibungsfreien Arzneimitteln wie «Voltaren»-Schmerztabletten starteten mit 330 Pence in den Handel. Das Unternehmen wird damit mit rund 31 Mrd. £ bewertet, deutlich niedriger als Analysten im Vorfeld veranschlagt hatten. Barclays (BARCl 1.53 +1.49%) hatte den Firmenwert auf 34 bis 48 Mrd. £ taxiert. Trotzdem ist Haleon der grösste Neuzugang an der Londoner Börse seit mehr als einem Jahrzehnt. Die «neue GSK» will sich auf verschreibungspflichtige Medikamente und Impfstoffe konzentrieren.
Die GSK-Aktionäre haben bei der Abspaltung eine Haleon-Aktie für jedes ihrer Papiere zusätzlich ins Depot gebucht bekommen. Grösster Anteilseigner von Haleon ist der US-Arzneimittelkonzern Pfizer (PFE 51.75 +0.70%) mit 32%. Er hatte sein Konsumgüter-Geschäft in GSK eingebracht und will seine Beteiligung nach und nach behutsam abschmelzen. GSK selbst reduziert seinen Anteil mit der Abspaltung von 68 auf 14%.
Das britische Unternehmen war unter Druck von aktivistischen Investoren geraten, die auf einen Verkauf von Haleon gedrängt hatten. GSK liess sich grundsätzlich darauf ein, wies eine 50 Mrd. £ schwere Offerte des britisch-niederländischen Konsumgüterriesen Unilever (ULVRl 39.16 +0.28%) aber als zu niedrig zurück.
GSK-Aktien eröffneten am Montag mit 1400 Pence, 319 Pence niedriger als am Freitag. Nach Handelsschluss am Montag wird der Preis aber kalkulatorisch angepasst, so dass er in etwa auf dem Niveau vor der Abspaltung landet. Damit soll etwa der Gewinn je Aktie vergleichbar bleiben.
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