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13:48 Uhr - 18.12.2014

Peter Voser: Gut bewandert in Industrie, Öl und Gas

Der Schweizer Manager hat eine Traumkarriere bei Royal Dutch Shell hinter sich. Nun will er als VR-Präsident auch ABB voranbringen, wo er schon mal Finanzchef war.

Auf Peter Voser wartet eine neue Herausforderung. Der frühere Shell-Konzernchef soll im Frühjahr Verwaltungsratspräsident von ABB (ABBN 20.58 2.08%) werden und damit Hubertus von Grünberg ersetzen. ABB ist für Voser kein Neuland: 2002 bis 2004 war er Finanzchef des Industriekonzerns. Gemeinsam mit Jürgen Dormann trieb er damals die Restrukturierung und Reorganisation von ABB voran.

Voser hat bereits eine eindrucksvolle Karriere hinter sich, insgesamt fünfundzwanzig Jahre bei Royal Dutch Shell (RDSB 2160 -0.18%), ein Teil davon bereits vor seinem ABB-Intermezzo. Er war in dem britisch-niederländischen Öl- und Gaskonzern in verschiedenen Funktionen aktiv, beispielsweise in Finanz und Handel in der Schweiz, Grossbritannien, Argentinien und Chile.

Gutes Tandem für Shell

2004 wechselte er von ABB zurück zu Royal Dutch Shell und wurde dort CFO und Mitglied der Geschäftsleitung und Verwaltungsrat. In dieser Position kümmerte er sich unter anderem um die Veräusserung von Randbereichen. Voser bildete mit seinem Vorgänger und Chef Jeroen van der Veer in der Haager Shell-Zentrale ein eingespieltes Tandem im Vorstand, das den nach der Ölreservenkrise 2004 ins Schlingern geratenen Ölreisen wieder flott machte.

2009 stieg er zum CEO des Öl- und Gaskonzerns auf. In diesem Job war er mit einem Jahressalär von rund 15 Mio. € einer der am besten verdienenden Manager in Europa. «Peter Voser hat als CEO das Unternehmen reorganisiert, zu neuem Wachstum geführt, eine klare Portfolio-Strategie entworfen und neue Optionen für die Zukunft geschaffen», sagte der damalige Shell-Verwaltungsratsvorsitzende, der Finne und einstige Nokia-Chef Jorma Ollila, zum Abschied des Schweizers von Shell.

Überraschende Rückkehr in die Heimat

Vor gut einem Jahr kündigte er dann aber überraschend seinen Rücktritt per Anfang 2014 an. Im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft» begründete er den Schritt damals mit dem Satz: «Ich will mehr Zeit für meine Familie haben.» Er sei ein Familienmensch. Zusammen mit seiner Frau Daniella hat er drei Kinder, zwei Töchter, einen Sohn.  Auch hatte er wohl ein bisschen Heimweh nach der Schweiz, wo er beim Wandern und im Winter oft auf der Piste zu sehen ist.

Dem in Baden geborenen Voser, der nach seiner KV-Lehre an der HWV Betriebswirtschaft studierte, ist die VR-Präsidentschaft bei ABB von daher wie auf den Leib geschnitten. Denn ganz zur Ruhe setzen wollte sich der erst 56-Jährige nun doch nicht.

Auch im VR von Roche

2005 bis 2010 war Peter Voser  auch VR-Mitglied der UBS (UBSN 16.95 2.11%), und seit 2011 sitzt er im entsprechenden Gremium von Roche (ROG 286.8 2.8%). 2013 ging das Gerücht um, er werde auf Roche-VRP Franz Humer folgen, was sich dann aber nicht bewahrheitet hat. Voser ist zudem Mitglied des Verwaltungsrats von IBM (IBM 151.93 0.34%).

Peter Voser, der sich als grosser Fan des argentinischen Fussballclubs Bocca Junios bezeichnet, ist Mitglied verschiedener internationaler Organisationen wie des European Round Table of Industrialists und des The Business Council.  Im September 2013 folgte er auf Joe Ackermann als Präsident der St. Galler Stiftung für Internationale Studien.

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