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19:09 Uhr - 08.01.2016

Wenig Verlust ist zum Jahresauftakt bereits ein Erfolg

Die Börsen weltweit starten mit einem Negativrekord ins neue Jahr. Unter den Aktien des SLI gab es keine einzige mit Gewinn.

Noch nie sind die Schweizer Aktienindizes so schlecht in eine neues Jahr gestartet wie 2016. Der Gesamtmarktindex SPI (SXGE 8527.36 -2.1%) notierte am späten Freitagnachmittag 5,8% unter dem Schlussstand vom 30. Dezember, beim Swiss Leader Index (SLI) der dreissig grössten Aktien waren es 6,6% weniger. Der Negativrekord zu Jahresbeginn ist kein schweizspezifisches Phänomen. Für viele andere Börsenbarometer gilt dasselbe, so für den 120 Jahre zurückreichenden Dow Jones (Dow Jones 16553.44 0.24%) Industrial in New York und den Nikkei 225 (Nikkei 225 17697.96 -0.39%) in Tokio.

Angesichts einer Ballung von «Angstfaktoren» – der Sorgen um die chinesische Wirtschaft, der angeheizten Stimmung im arabischen Raum und des Ölpreiszerfalls – haben viele Investoren kalte Füsse bekommen. Die Volatilität war hoch, der Handel von Herdentrieb geprägt. Risikoscheu vor dem Wochenende liess im späten Freitagshandel nochmals hohen Verkaufsdruck aufkommen. Ausverkaufsstimmung statt Analyse bestimmte das Geschehen.

zoomUnter den Aktien des SLI gab es keine einzige mit Gewinn. Hier muss schon ein geringer Verlust als Erfolg herhalten. Unter diesem Blickwinkel erfolgreich waren auffallend viele Aktien von Unternehmen mit eher konjunkturresistenten Aktivitäten und mit einer ansehnlichen, als gesichert geltenden Dividendenausschüttung. Angesprochen sind Versicherungswerte wie Baloise (BALN 121.4 -1.94%), Swiss Life (SLHN 257.2 -1.72%) und Swiss Re (SREN 93.25 -0.75%), Vertreter aus dem Pharma- und Healthcare-Segment wie Roche (ROG 263 -2.59%) (RO 261 -2.06%), Novartis (NOVN 82.1 -2.55%) und ­Sonova (SOON 122.1 -0.81%), aber auch der verlässliche Dividendenspender Swisscom (SCMN 488.3 -0.99%).

Auf der Seite der grössten Verlierer sind vor allem drei Themen präsent: China-Exposure wie bei den Luxusgüterherstellern Swatch Group (UHRN 60.45 -2.26%) (UHR 315 -1.19%) und Richemont (CFR 66.05 -1.42%), Ölpreisabhängigkeit wie bei Transocean (RIG 10.61 -7.5%) und Konjunkturanfälligkeit, wie sie von Anlegern unter anderem bei ABB (ABBN 16.43 -2.38%) und Clariant (CLN 16.86 -1.69%) gesehen wird. Dazu kommen die grossen Bankwerte UBS (UBSG 17.46 -5.52%), Julius Bär (BAER 44.18 -1.67%) und Credit Suisse (CSGN 19.72 -3.66%) mit ihrer typischerweise hohen Marktsensitivität – und entsprechend stattlichen Einbussen.

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