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16:20 Uhr - 02.02.2018

Märkte wetten auf aggressive US-Notenbank

Die USA schaffen im Januar mit 200'000 Stellen mehr Jobs als erwartet. Die Notenbank Fed ist ihrem Ziel nahe, Vollbeschäftigung zu erreichen.

Der amerikanische Arbeitsmarkt ist mit Schwung ins Jahr gestartet. 200 000 neue Stellen hat die US-Wirtschaft im Januar geschaffen, meldete das Statistikamt BLS (BLSN 0.7 -2.78%) am Freitag. Das ist deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten (+180 000). Die Zahlen für Dezember und November sind indes um 24 000 nach unten korrigiert worden. Die Arbeitslosenrate lag unverändert bei 4,1%.

Im Fokus stehen einmal mehr die Löhne. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr 2,9% gestiegen – grösser war das Lohnwachstum zuletzt 2009, bevor die Rezession ausgebrochen ist. Seit geraumer Zeit warten Beobachter darauf, dass sich die Verbesserung der Beschäftigungslage in höheren Löhnen niederschlägt.

Ein Grund für den jüngsten Anstieg dürfte die Entwicklung bei den niedrigsten Gehältern sein: In achtzehn Bundesstaaten sind die Mindestlöhne zu Jahresbeginn erhöht worden. Auch landesweite Arbeitgeber wie Wal-Mart (WMT 106.29 0.73%) und Target haben den Mindestlohn in den vergangenen Jahren wiederholt angehoben.

Zahlreiche Unternehmen haben zudem angekündigt, allfällige Einsparungen aufgrund der Steuerreform teilweise an ihre Arbeitnehmer weiterzugeben. So sollen etwa Angestellte von Apple (AAPL 163.96 -2.28%) einen einmaligen Bonus erhalten. Für die Berechnung der Stundenlöhne sind diese Entschädigungen allerdings nicht relevant, denn Einmalzahlungen werden dabei ausgeklammert. Die grosse Frage ist nun, ob das Lohnwachstum nachhaltig ist und schliesslich auch die Inflation anfachen wird.

Nach dem starken Arbeitsmarktbericht steigen an den Finanzmärkten die Wetten auf einen aggressiven geldpolitischen Kurs der US-Notenbank (Fed). So beziffern Händler an der Chicagoer Terminbörse CME die Wahrscheinlichkeit, dass das Fed die Zinsen dieses Jahr vier Mal erhöht, auf 30%. Vor der Veröffentlichung des Jobberichts lag der Wert bei 25%. Es gilt als so gut wie sicher, dass die Währungshüter im März die nächste Zinserhöhung ankündigen.

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