Die zum französischen Luxusgiganten LVMH gehörende Marke wird 2018 einen Rekordumsatz erzielen. Das Wachstum in China bleibt ungebremst.
Die für ihre grossformatigen Uhren bekannte Marke Hublot ist auf Rekordkurs. «Wir werden dieses Jahr beim Umsatz voraussichtlich 600 Mio. Fr. übertreffen können», sagt CEO Ricardo Guadalupe im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft» am Rande der Eröffnung des neuen Flagship Store in London. Das entspricht einem Plus von gegen 20%, nachdem die Uhrenmarke vor Jahresfrist erstmals die Schwelle von 500 Mio. Fr. übertroffen hat.
Hublot gehört wie die Uhrenmarken Tag Heuer und Zenith zum französischen Luxusgiganten LVMH (MC 331.25 4.83%). Geführt wird die Uhrendivision von Jean-Claude Biver, der neben Swatch-Group-Chef Nick Hayek zu den erfahrensten Managern im Schweizer Uhrenbusiness zählt.
Marktanteile gewonnen
Mit dem in Aussicht gestellten Wachstum gewinnt Hublot deutlich an Marktanteilen. In den ersten sieben Monaten des Jahres ist die Schweizer Uhrenindustrie gemessen an den Exportzahlen um 10% gewachsen.
Mit dem Umsatzrekord rückt Hublot näher an die Top Ten der meistverkauftesten Schweizer Uhren heran. An der Spitze steht weiterhin Rolex mit einem Umsatz von 5 Mrd. Fr., gefolgt von der Swatch-Group-Marke Omega (2 Mrd. Fr.) und der Richemont-Marke Cartier (1,7 Mrd. Fr.). Alle Umsatzangaben beruhen auf Schätzungen, da sie von den Marken nicht bekanntgegeben werden.
«Wir sehen vor allem in China starkes Wachstum», sagt CEO Guadalupe. Der Handelskrieg zwischen den USA und China mache sich bislang in keiner Weise bemerkbar. Hublot weist derzeit beim Umsatz einen Chinaanteil von knapp 10% auf – gegenüber 30% der gesamten Schweizer Uhrenindustrie. «Ich gehe davon aus, dass wir unser Chinageschäft verdreifachen können», sagt Guadalupe.
Wachstum in China bleibt ungebremst
Bereits Anfang Woche hatte der Mutterkonzern LVMH an einer Roadshow in Schanghai bekanntgegeben, dass die Nachfrage im Grossraum China ungebremst hoch sei. Auch der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont (CFR 80.52 -1.54%) hatte vor einer Woche beim Trading Update durchblicken lassen, dass die Kauflust in China keinen Einbruch erlitten habe.
Zuletzt hatten Luxusgüteraktien – allen voran diejenigen der Schweizer Uhrenspezialisten Swatch Group (UHR 383.4 -0.34%) und Richemont – an der Börse herbe Kursverluste erlitten. Anleger befürchteten, dass die zunehmenden wirtschaftlichen Spannungen zwischen Amerika und Asien sich negativ auf die Nachfrage nach Luxusgütern auswirken könnten.
Ja zur Baselworld
Guadalupe bestätigte zudem, dass die LVMH-Uhrenmarken voraussichtlich an der nächsten Auflage der weltgrössten Uhren- und Schmuckmesse Baselworld im März teilnehmen werden. «Wir haben einen zweijährigen Vertrag unterzeichnet, der nach 2019 ausläuft», sagte Guadalupe. Solange die Grossen der Branche wie Rolex, Patek Philippe und Chopard an der Baselworld ausstellten, sei die Teilnahme von Hublot nicht gefährdet.
Für Unruhe in der Branche hatte der Rückzieher von Swatch Group gesorgt. Ende Juli hatte Konzernchef Nick Hayek bekanntgegeben, dass sich Swatch Group als Aussteller von der Baselworld zurückziehe. Gemäss Gerüchten will Hayek kommendes Jahr im Zürcher Grieder-Haus eine eigene Uhrenmesse durchführen.
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