Die Aktienkurse von Swatch Group und Richemont haben sich erholt, die Zuversicht ist gestiegen.
Das Geschäft mit Zeitmessern bestimmt die Agenda der Short Seller. Sie setzen auf sinkende Aktienkurse und haben seit längerem die Uhrenkonzerne im Visier. Die Swatch Group (UHR 305 -0.78%) führt Ende Oktober die Liste der am meisten leerverkauften Schweizer Aktien an. Gemäss dem Finanzdatendienstleister Markit sank der Anteil geshorteter Titel an allen ausstehenden Aktien jedoch gegenüber dem Vormonat neun Prozentpunkte.
Dabei erlitt das Unternehmen erst vor wenigen Tagen einen weiteren Dämpfer. Die Wettbewerbskommission (Weko) ging auf das Gesuch des Bieler Konzerns nicht ein. Dieser muss demzufolge die Konkurrenz weiterhin mit mechanischen Uhrwerken beliefern. Gewinnrelevant ist der Entscheid nur bedingt.
Der Rückgang der Short-Positionen im Fall der Swatch Group dürfte wie beim Branchennachbarn Richemont (CFR 64.8 -0.46%) mit einer gestiegenen Zuversicht bezüglich der Branche zusammenhängen. Verschiedene Exponenten des Sektors, darunter Swatch-Group-CEO Nick Hayek und Chopard-Chef Karl-Friedrich Scheufele, zeigten sich optimistischer. Von einer Konsolidierung war die Rede, teils gar von einer Trendwende. Auch die Aktienkurse von Swatch Group und Richemont haben sich seit August erholt. Der Rückgang der Short-Positionen beim Reisedetailhändler Dufry (DUFN 119.9 0.17%) dürfte ebenfalls mit grösserer Zuversicht zusammenhängen. Denn der Absatz von Luxusuhren ist in den Flughafenshops von Dufry ein wichtiger Treiber für das Geschäft.
Leerverkäufer, die auf den österreichischen Chipzulieferer AMS (AMS 28.45 0.53%) gesetzt haben, lagen derweil richtig. Die Zahlen für das dritte Quartal, die in dieser Woche präsentiert wurden, fielen verhalten aus, der Ausblick für das letzte Jahresviertel schwach. Einen grossen und kostspieligen Zukauf finanziert das Unternehmen teils über eine Kapitalerhöhung. Die Aktien verloren am Dienstag zeitweise ein Viertel ihres Werts, sie haben sich seither nur teilweise erholt.
Deutlich gestiegen ist das Interesse an Burckhardt Compression (BCHN 288.5 -0.43%). Der Kolbenkompressorenspezialist informiert am 8. November über den jüngsten Geschäftsverlauf. Der Zerfall der Öl- und Gaspreise belastet das Unternehmen schon seit längerem. Ende August hatte das Management einen Stellenabbau und Kurzarbeit angekündigt.
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