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07:22 Uhr - 29.03.2017

Wie der Brexit-Brief nach Brüssel kam

Grossbritannien verabschiedet sich heute offiziell aus der EU. Das Brexit-Dokument ist bereits in Brüssel angekommen.

Millionen von Augen sind heute nach London und Brüssel gerichtet, um den historischen Moment nicht zu verpassen. Denn erstmals tritt ein Mitgliedstaat der europäischen Gemeinschaft aus, erstmals wird der Artikel 50 aktiviert, der die Modalitäten umschreibt.

Der entscheidende Schritt ist jedoch schon gestern am späteren Nachmittag passiert – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Erst im Laufe des Abends sickerte durch, dass Premierministerin Theresa May kurz nach 16.30 Uhr im Kabinettszimmer in der Downing Street, neben einer britischen Flagge und unter dem Porträt des ersten britischen Premierministers, Sir Robert Walpole, zu Werke schritt.

Sie unterzeichnete ein sechs Seiten umfassendes Dokument, das den Willen Grossbritanniens bekräftigt, sich aus dem europäischen Verband zu lösen.

Per Zug nach Brüssel

Ein Dokument, das gemäss den Bestimmungen in physischer Form in Brüssel der Europäischen Kommission, die sich des Austritts annimmt, übergeben werden muss. Eine E-Mail oder gar ein Telefax wären nicht als rechtsgültig anerkannt worden.

Per Flugzeug? Diese Variante mag diskutiert worden sein, kam aber nicht zur Anwendung. So wurde es am späteren Abend ein Eurostar-Zug, wie die britische Tageszeitung «The Guardian» vermeldet. Der Hochgeschwindigkeitszug verbindet die britische Metropole mit Brüssel in etwas mehr als zwei Stunden.

Historischer Moment um 13.30 Uhr

Heute wird Sir Tim Barrow, Grossbritanniens ständiger Vertreter gegenüber der EU, das Schreiben voraussichtlich um 13.30 Uhr Schweizer Zeit EU-Ratspräsident Donald Tusk übergeben. Als offizieller Akt gilt jedoch nicht die Übergabe, sondern der Moment, in dem Tusk die Annahme akzeptiert.

Dieser Moment markiert den Start einer zweijährigen Frist, in der die Vertreter Grossbritanniens und der 27 übrigen europäischen Mitgliedländer sich über Fragen wie Bürgerrechte, Immigration, die zukünftige Handelsbeziehung sowie die zuletzt viel diskutierte Austrittsrechnung einigen müssen.

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