Der Pharmakonzern Novartis (NOVN 82.68 -0.48%) steht in der Beweispflicht. Auch wenn alte Hauptprodukte demnächst das Patent verlieren oder bereits verloren haben, verspricht das Management für die nächsten fünf Jahre hohes Wachstum. Einerseits wegen Produkten wie dem Schuppenflechtemittel Cosentyx, dem Herzmedikament Entresto oder auch den Krebsmedikamenten Tafinlar/Mekinist.
DiPae bereits seit einiger Zeit zugelassenen neueren Mittel sollen den Umsatzverlust durch den Ablauf des Patents der alten Leistungsträger mehr als wettmachen. Hinzu kommen die Produkte, die kurz vor der Zulassung stehen, sowie das Wachstum aus biologischen Nachahmern und aus der Augenheilsparte Alcon. Letzte dürfte zwar im kommenden Jahr vom Konzern abgespalten werden. Die Titel von Alcon werden jedoch den Aktionären von Novartis überlassen. Das Wachstum kommt ihnen also dennoch zugute.
Gemäss Novartis haben mindestens dreizehn Medikamente in der Pipeline ein Umsatzpotenzial von über 1 Mrd. $. Bei vieren verfügt die Gesellschaft bereits über positive klinische zulassungsrelevante Daten, was eine Markteinführung bis 2019 grundsätzlich möglich macht. Dazu zählen auch das Augenheilmittel RTH-258 und das Medikament BAF312 gegen Multiple Sklerose. Weitere drei Wirkstoffe wie Aimoviq gegen Migräne oder Kymriah gegen Blutkrebs haben die Zulassung in diesem Jahr bereits erhalten.
Mit Abstand das grösste Potenzial hat Cosentyx, gefolgt von Entresto. Analysten rechnen bei Cosentyx bis 2022 im Schnitt mit einem Umsatz von 4,7 Mrd. $. Das sind rund 2,7 Mrd. $ mehr als 2017. Sie halten damit die Erwartungen des Managements trotz der Konkurrenz durch andere Medikamente für realistisch. «Bei Cosentyx wollen wir dereinst 4 bis 5 Mrd. $ erzielen», sagt Pharmachef Paul Hudson im Interview. Bei Entresto rechnet er mit einem Erlös von 4 Mrd. $ oder gar mehr, was derzeit noch über den Schätzungen von 3,3 Mrd. $ bis 2022 liegt (+2,8 Mrd. $ gegenüber 2017).
Die Aktien von Novartis bieten Investoren eine gute Mischung aus Wachstum und Dividende. Zwar wird der Preisdruck auf die Medikamente hoch bleiben. Dennoch wird Novartis gemäss Analystenschätzungen bis 2022 ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 5% gelingen. Der Gewinn je Aktie dürfte im selben Zeitraum jährlich sogar rund 8% steigen. Die Dividende wird 2018 etwa 3 Fr. je Titel betragen. Das entspricht einer Rendite von 3,6%. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2019 beträgt 15. Die Bewertung ist gerechtfertigt.
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