Der chinesische Einkaufsmanagerindex ist auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten gefallen. Als Ursache gelten strengere Auflagen im Kampf gegen die Luftverschmutzung.
Das Wachstum der chinesischen Industrie hat sich angesichts härterer Auflagen im Kampf gegen die Umweltverschmutzung überraschend kräftig abgekühlt. Der amtliche Einkaufsmanagerindex fiel im Oktober um 0,8 auf 51,6 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten des Statistikamtes hervorgeht. Experten hatten nur mit einem Rückgang auf 52,0 Punkte gerechnet, nachdem es im Vormonat noch den höchsten Wert seit fünf Jahren gegeben hatte. Das Barometer hielt sich aber den 15. Monat in Folge über der 50-Punkte-Marke, ab der es Wachstum anzeigt.
«Einige Regionen haben in dem Monat ihre Auflagen gegen die Luftverschmutzung verschärft», begründete Zhao Qinghe vom Statistikamt den Rückgang. «Unternehmen haben deshalb ihre Produktion angepasst, gestoppt oder gestaffelt.» Dadurch habe sich insbesondere das Wachstum in energieintensiven Branchen verringert. Die Regierung in Peking versucht ohnehin, veraltete Fabriken zu schliessen und die Industrie qualitativ zu verbessern.
Im Oktober nahm der Umfrage zufolge auch die Auslandsnachfrage nach chinesischen Waren ab. Die Importe wuchsen ebenfalls langsamer. «Die Wachstumsdynamik hat sich im Oktober verringert», betonten Analysten der Bank Nomura. Sie gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im laufenden vierten Quartal nur noch um 6,6% wachsen wird. Die chinesische Wirtschaft war in den ersten neun Monaten des Jahres mit 6,9% überraschend kräftig gewachsen. Sie profitierte von staatlichen Infrastrukturprojekten, einem stabilen Immobilienmarkt, höheren Absatzpreisen und einem anziehenden Export. Der Kampf gegen den Winter-Smog schürt allerdings Sorgen vor einer Konjunkturabschwächung zum Jahresende.
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