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11:22 Uhr - 21.05.2021

LM Group wartet auf den Neustart

Das Online-Reisebüro hat die Krise in guter Verfassung überstanden. Nun müssen nur die Kunden wieder reisen.

Die Folgen der Pandemie, weltweite Lockdowns und geschlossene Grenzen, haben LM Group (LMN 40.50 -3.11%) voll erwischt. Im ersten Quartal blieb das Bruttoreisevolumen auf tiefem Niveau. Jüngst hat das Management jedoch Zeichen einer Belebung festgestellt. Zeit für den Aufschwung? Investoren haben schon viel vorweggenommen.

Die Spezialität der Gesellschaft mit Sitz in Chiasso ist die Vermittlung von Reisen über das Internet. Zum Geschäft gehören Internetseiten, über die sich Flüge, Hotels oder Reisepakete buchen lassen, aber auch solche, über die Angebote im Internet verglichen werden können. Als Bravofly Rumbo Group ging das Unternehmen 2014 an die Börse. Nach Übernahme von Teilen der britischen Lastminute.com gab es sich zunächst ihren bekannteren Namen. Zur heutigen LM Holding gehören Online-Marken wie Lastminute.com, Volagratis, Bravofly, Hotelscan, Jetcost oder Weg.de.

Einbruch durch Corona

Die Markenvielfalt hilft allerdings wenig in einem Markt, der wegen Corona eingebrochen ist. Um 82% auf nur noch 111 Mio. € ist das Bruttoreisevolumen der LM Holding im ersten Quartal des laufenden Jahres gefallen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war das Unternehmen nur in den letzten Märzwochen von der Pandemie betroffen. In der Folge sackte der Umsatz im Kerngeschäft 84% auf 11,6 Mio. € ab.

Nach einem operativen Betriebsgewinn vor Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda, Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) von 9,2 Mio. € im vergangenen Jahr sank der Ebitda im Kerngeschäft nun auf –5,3 Mio. Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein Nettoverlust von 12,7 Mio., nach –6,7 Mio. € im Jahr zuvor.

Reiselust im Sommer

Damals sprach das Management von LM von «der grössten wirtschaftlichen Herausforderung ihrer Geschichte». Es hat seine Hausaufgaben gemacht und gespart. Aktionäre musste das Unternehmen nicht um eine Kapitalerhöhung bitten – obwohl das lange diskutiert wurde. Im ersten Quartal rapportierte die Gesellschaft liquide Mittel von 120,3 Mio. €, nach 83,2 Mio. zuvor. Die Nettofinanzposition der Holding verschlechterte sich von 18,6 auf 11,2 Mio. €.

Andrea Bertolli folgt Ende Juni als CEO auf Marco Corradino. Er sieht «endlich das Licht am Ende des Tunnels», wie er sich in einer Mitteilung zitieren lässt. Im Mai sei der Umsatz in Kontinentaleuropa steil gestiegen. Der Trend weise in Richtung längere Reisen im Sommer. Im Börsenkurs indes ist schon viel vorweggenommen: Seit Anfang Jahr liegen die Papiere 60% im Plus. FuW stuft die Aktien mit «Halten» ein.

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