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16:24 Uhr - 29.12.2014

Credit Suisse kämpft gegen Milliardenklage

Credit Suisse wehrt sich gegen eine Klage des New Yorker Staatsanwalts, der ihr betrügerisches Verhalten im Zusammenhang mit Hypothekarverbriefungen vorwirft.

Credit Suisse (CSGN 25.33 -0.82%) muss sich einer weiteren Milliardenklage stellen. Wieder geht es um den Verkauf hypothekenbesicherter Wertpapiere, sogenannter Residential Mortgage Backed Securities (RMBS).

Der New Yorker Supreme Court hat einen Einspruch der Bank abgelehnt und will eine Zivilklage des dortigen Generalstaatsanwalts Eric Schneiderman vor Gericht zulassen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg über die Weihnachtstage.

Credit Suisse will erneut rekurrieren. «Wir werden gegen den Entscheid Berufung einlegen und uns in dieser Sache weiter verteidigen», sagte ein Sprecher gegenüber «Finanz und Wirtschaft».

«Betrügerisches und täuschendes Verhalten»

Schneiderman reichte seine Klage gegen Credit Suisse ursprünglich bereits Ende November 2012 beim New Yorker Supreme Court ein. Der Generalstaatsanwalt wirft der Schweizer Grossbank vor, sich bei der Verbriefung und dem Verkauf von auf US-Wohnhypotheken basierenden Wertpapieren vor 2008 «betrügerisch und täuschend» verhalten zu haben.

Klage (zu) spät eingereicht

Credit Suisse vertritt den Standpunkt, dass die Klage zu spät eingereicht worden sei, da die angeblichen Vergehen nach drei Jahren verjährt seien. Schneiderman argumentiert, dass eine Frist von sechs Jahren gelte. Ausserdem hielt Credit Suisse in einer ersten Reaktion auf die Klage gegenüber Reuters fest, dass Schneiderman «ohne Basis Ansprüche privater Klagen rezykliere» und auf «übertriebene Zahlen» abstelle.

Der New Yorker Generalstaatsanwalt macht in seiner Anklageschrift per Mitte 2012 kumulative Verluste von 11,2 Mrd. $ auf 64 von Credit Suisse gesponserte RMBS geltend, entsprechend 12% des ursprünglichen Nominalwerts von 93,8 Mrd. $, auf die er seine Klage abstellt.

Druck zur Einigung

Die Zulassung vor Gericht könnte Credit Suisse in einen Vergleich mit Schneiderman zwingen, spekuliert Bloomberg. Denn ähnliche Klagen waren auch gegen J.P. Morgan, Citi und Bank of America (BAC 18.11 0.72%) eingereicht worden – mit Erfolg.

Diesen Juli willigte Citigroup (C 54.73 0.55%) in die Zahlung von 7 Mrd. $ ein, um eine ganze Reihe von Anschuldigungen bezüglich unsauber verbriefter RMBS beizulegen. Im Monat darauf akzeptierte Bank of America eine Zahlung von insgesamt 17 Mrd. $. 2013 leistete J.P. Morgan eine Vergleichssumme von 13 Mrd. $. Rund 600 Mio. aus dieser Zahlung flossen nach New York, dessen Generalstaatsanwalt seine Ansprüche wegen betrügerischer Verbriefungspraktiken ebenfalls geltend gemacht hatte.

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