Die Grossbank überzeugt die Investoren mit den Quartalsergebnissen. Die Titel steigen bis auf 17,60 Fr. Dann folgen Gewinnmitnahmen.
Die Aktien der UBS (UBSG 17.28 0.41%) haben am Freitag im frühen Handel ein neues Jahreshoch markiert. Mit den Ergebnissen aus dem dritten Quartal übertraf die Grossbank die Markterwartungen, und auch in Sachen Kapitalisierung geben sich die Analysten – nach dem Rückgang im Vorquartal – nun beruhigt.
UBS gewinnen an der Spitze 2,2% auf 17,60 Fr, womit ein neuer Jahreshöchstkurs erreicht wurde. 2017 legen UBS aktuell bislang rund 10% zu. Den Kurs scheinen Anlager allerdings für Gewinnmitnahmen genutzt zu haben. Die Aktien geben einen Grossteil der Avancen wieder her.
Der Vorsteuergewinn sei über den eigenen Schätzungen und über dem Konsens ausgefallen – mit besser als erwarteten Ergebnissen in einigen Divisionen, schreibt etwa Vontobel (VONN 62.5 -0.79%). Am Markt wird besonders das gute Abschneiden der Vermögensverwaltung gelobt.
Die UBS habe in einem schwachen Umfeld ein «sehr gutes» Ergebnis publiziert, das vor allem von leicht höheren Erträgen profitieren konnte, kommentiert die ZKB. Die Kosten scheinen besser unter Kontrolle zu sein als zuvor.
Dass sich zudem die harte CET1-Kernkapitalquote im Quartalsverlauf erholen konnte, «beruhigt die Gemüter» der Analysten, nachdem die Kennzahl wegen schärferer Anforderungen durch die Finma zuvor deutlich zurückgegangen war.
Die ZKB bestätigt unter dem Strich dennoch die Einstufung «Marktgewichten»: Denn ihrer Ansicht nach müsste die UBS erst noch weitere Kostensenkungsmassnahmen ankündigen, um die Gewinnkraft deutlich erhöhen zu können.
Solides Resultat mit Schattenseiten
Baader Helvea spricht ebenfalls einschränkend von einigen Schattenseiten bei der Zahlenvorlage vom Morgen. Das Ergebnis sei «relativ solide», allerdings sei der bereinigte Vorsteuergewinn von eher tiefer Qualität, und den Investoren könnten eine merkliche Verschlechterung der Neugelder-Dynamik im Wealth Management ein Dorn im Auge sein.
Insgesamt zeigt man sich am Markt leicht enttäuscht von der Nettoneugeldentwicklung in den Wealth-Management-Einheiten. Das dritte Quartal gilt in Expertenkreisen jedoch als ein saisonal bedingt eher schwaches und deshalb als ein eher vernachlässigbares Quartal.
So bestätigt Baader denn auch die Kaufempfehlung für die Aktie. Dabei hoffe man auch auf eine baldige Einigung in Frankreich und in den USA bezüglich der Streitigkeiten über Hypothekenpapiere (RMBS). Dies würde die Unsicherheit aus der Welt schaffen und könnte die UBS veranlassen, die Dividenden zu erhöhen.
Mit Blick auf die Divisionen bewertet zudem die Deutsche Bank (DBK 14.37 -0.21%) die Performance in Wealth Management Americas sowie im Investment Banking als «weniger gut». Andere schreiben, die Investmentbank habe im Rahmen der – allerdings tiefen Erwartungen – geliefert.
Den Ausblick bewerten die Analysten insgesamt als nicht wesentlich verändert bzw. «sehr vage», weshalb eine stärkere Interpretation nicht angebracht sei.
Wie es im hiesigen Berufshandel heisst, konnten die Valoren der UBS bereits seit Anfang September kräftig Boden gutmachen. Als treibende Kraft hinter der Kurserholung erwiesen sich Ergebnishoffnungen, ausgelöst durch die mehrheitlich soliden Quartalsabschlüsse führender US-Banken.
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