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11:56 Uhr - 17.03.2016

US-Kohleriese Peabody kurz vor Bankrott

Der weltgrösste private Kohleförderer kämpft mit seinen Schulden. Er versucht, Minen in Australien zu verkaufen.

(Bloomberg/Mol/CP) Das gemessen am Fördervolumen grösste Kohlebergwerkunternehmen der USA, Peabody, steht kurz vor dem Bankrott, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung hiess. Peabody ist angeschlagen wegen 6 Mrd. $ Schulden und Geschäftsbereiche, die seit 2013 nur in einem Quartal einen Gewinn abzuwerfen vermochten.

Peabody hat am Mittwoch die Zinszahlung auf ausstehenden Anleihen nicht geleistet. Analysten warnen seit längerem davor, dass Peabody nach den US-Kohleproduzenten Arch coal, Alpha Natural Resources und Patriot Coal Corporation als nächstes Zahlungsunfähigkeit anmeldet.

Selbst nach vier Jahren der Abwertung, Abschreibungen und Verkäufen hat Peabody in Australien noch immer eine grössere Vermögensbasis in Australien als in den USA. Die Mehrzahl dieser australischen Minen produziert Exportkohle, welche in japanischen Kraftwerken und Schmelzöfen Anwendung findet. Im Gegensatz dazu produzieren die nordamerikanischen Betriebe vorwiegend für den heimischen Markt.

Geht man davon aus, dass sich Kohlepreise gegenwärtig in einem zyklischen Tief befinden, erscheinen die australischen Bergwerke für mögliche Verkäufe deutlich attraktiver als die US-Minen, die zumeist an langfristige Verträge gebunden sind und bei einer zyklischen Steigerung des Kohlepreises weniger Verbesserungsspielraum bieten.

Darüber hinaus lassen sich bereits potenzielle Käufer für die Kohlewerke von Peabody ausfindig machen. Der ehemalige Xstrata-CEO Mick Davis soll sich für sein Private Equity (PEHN 63.95 -0.08%) Projekt x2 Resources bereits Rio Tintos australische Minen ins Auge gefasst haben, während Mitsubishi, die bereits Minen in der Nähe zahlreicher Peabody-Gruben betreiben, ihren Kohleabbau bis 2020 zu verdoppeln gedenken.

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